Sonntag, 29. Mai 2016

Pfingstausflug an den Borschen

Der Borschen stand bisher jedes Jahr einmal auf dem Plan und diesmal sidn wir über Pfingsten hin gefahren. Ein langes Wochenende in der nahen Wildnis - da haben wir uns schon riesig drauf gefreut. Gemeinsam mit Tobi und Fabi sind wir am Samstag früh losgefahren. Eigentlich wollten wir schon Freitag abends losfahren, da das Wetter jedoch nicht sonderlich trocken war, haben wir den Start ein bisschen nach hinten geschoben. Angekündigt waren 2-14°C bei Lala-Wetter. Da wir aber Nordströmung hatten, bestand unsere Hoffnung, dass der Erzgebirgskamm die Regenmengen ein bisschen zurückhalten würde.
Nach der Anfahrt hieß es erstmal auschecken, inwieweit das letzte Stück vom Feldweg für unseren Bus befahrbar war. Alles super und so konnten wir auf der hinstersten Wiese unser Zelt am üblichen Paltz aufbauen. Gleich danach ging es in einen der wenigen leidlich kinderfreundlichen Sektoren - die Ostseite. Tobi und ich haben gemeinsam den "Necky" vorgestiegen, eine wunderbare aber recht hart bewertete 5+ Doppel-Verschneidungsriss-Kamin-Kletterei. Mal rechts den Riss, mal Verschneidung, mal links den Riss, mal Kamin - es wird hier viel gefordert. Während wir den Weg berannten, bin ich mit Heckenschere dem Gestrüpp an den Zustiegswegen ein bisschen an die Gurgel gegangen. Emma hat es merklich gut gefallen, jede Menge Buddeleien, Treppen, Löcher mussten gebaut werden und auch ein paar Erkundungsgänge in die Umgebung durften nicht fehlen. Da hier Einstiegstaugliche kurze Routen ein bisschen Mangelware waren, sind wir in den Vorhof umgezogen. Davor musste aber erst der anstrengende und teilweise echt alpin anmutende Zustieg gemeistert werden. Zum Glück ist Emma eine kleine Bergziege...:)

Tobi im "Necky" - eine supergeile aber recht rassig bewertete 5+
Die "Pfeilervariante" (6) im Vorhof
 Nachdem wir dort noch eine Tour geklettert sind, ging es wieder hinunter zum Zelt. Die Essenskiste wartete auf uns. Zwischendurch sind an uns noch ein paar morsche Äste hängen geblieben - welche Zufall, so hatten wir gleich Feuerholz. Das Abendessen bestand aus leckeren selbst gemachten Käsespätzlen. Die Temperatur zog währenddessen schon merklich an, sodass wir mit fortschreitender Uhrzeit immer dicker wurden. Sehr zu Emmas Freude haben wir dann auch das Feuer gezündet, worin sie fleißig Holz nachgelegt hat. Erst als das Feuerhoz alle war, sind wir ins Bett gegangen.
das Abendessen sorgt für Nachschub im Energiespeicher
Was für ein Gefühl - Feuer...
 Da das Zelt zwar für 5 Personen ausgeschrieben war, da aber wahrscheinlich eher die schmale Isomattenvariante gezählt wurde, habe ich aus Platzmangel im Vorzelt geschlafen. Komfort hat halt auch ein paar Nachteile.

Die Nacht war sehr erholsam, der Morgen aber eher von der kühleren Sorte. Vielleicht 4°C, keine Sonne und eine leichte Briese machten es recht anspruchsvoll, warm zu bleiben. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Müsli, Joghurt und jeder Menge Obst machten wir uns also an das Programm, wobei alle warm werden: wandern. Das erste Ziel war der Gipfel des Borschen.
Frühmorgendliches Wasserholen von der Quelle

Die Felsen am Wegesrand mussten natürlich alle getestet werden.
Blick in die letzten Ausläufer des Böhmischen Mittelgebirges und den Egergraben
 Nach dem Gipfel ging es wieder hinunter. Durch den Wind waren wir ganz schön ausgekühlt, sodass Sarah und Emma erstmal Mittagsschlaf im kuscheligen Schlafsack gemacht haben. Fabi und Tobi waren währenddessen ein bisschen klettern und ich hab jede Menge Fotos der Felswände gemacht. Wer weiß, wozu man die später mal braucht... :)
Am Nachmittag gab es dann eine zweite Wanderrunde, diesmal einmal rund um den Borschen. Eine schöne Runde, wo wir auch ein paar sehr schöne Klettergebiete auf der Nordost-Seite entdeckt haben. Wieder amZalt zurück gab es erstmal einen kleinen Regenschauer, den wir aber gekonnt im Zelt verspielt haben, bevor wir uns in der Abendsonne eine leckere Gnocchi-Pfannegekocht haben.
Einen kurzen abendlichen Regenschauer überbrücken wir mit Memory im Zelt
... endlich wieder was zu trinken... :)
Später konnten wir dann das Abendbrot wieder in der Sonne schnibbeln
Besser wie jeder Spielplatz
Nor Mama, hier ist es schön!
 Der Montagmorgen war ein bisschen wärmer, also nochmal ran an den Fels. Wir laufen zur Teufelskanzel, hier gibt es ein bisschen Platz zum Spielen. Tobi macht die Ostverschneidung und dann kommteine kleine Husche, die uns zur Heimfahrt drängt. Nach dem Zusammenpacken sind wir noch schnell tschchische Köstlichkeiten einkaufen gefahren und schon waren wir wieder auf dem Heimweg. Nächstes Mal kann es ruhig noch ein bisschen wärmer sein...
Dekadent leckeres Frühstück

Emma zieht das Seil von der Teufelskanzel ab - jetzt geht´s nach Hause!
Viele Grüße,
Basti

Montag, 23. Mai 2016

Himmelfahrt auf der Intensivstation

Das lange Männertag-Wochenende hieß für uns mal nicht "Treffen junger Bergsteiger", sondern "Frankenjura"! Von Carsten und Christian organisiert, mussten wir nur anreisen und da sein - auch mal schön. Freitag Abend ging es los und nach knapp 2h Fahrt waren wir in Tüchersfeld. Nach kurzem suchen hatten wir dann die Zufahrt zur Intensivstation gefunden. Hier haben vor ein paar Jahren Ulrike und Willi ein Haus mit großem Grund gekauft und für Kletterer hergerichtet. Ein paar gemütliche Holzhüttchen stehen am Hang, im Haus ein paar Zimmer, leckeres Frühstück und - am wichtigsten - die Felsen keine 2m von der Haustür entfernt. Optimal ist natürlich auch, dass seit kurzem ein kleiner Sandkasten mit Rutsche da ist. :)
Also ist einfach alles vorhanden, was es zur Behandlung des chronischen Klettervirus braucht! Die genialste Intensivstation der Welt!

Am Samstag sind wir gleich an die hauseigenen Felsen gezogen. Ohne Rucksack (weil es bis zur Hütte nur 50m sind) ging es den Hang hinauf und Felsen schauen. Hier gibt es knapp 100 Routen von 2 bis 10, modern abgesichert. Die meisten Routen bewegen sich so zwischen 8 und 15m Länge, die Längste ist 23m lang. Das Umfeld ist für ganz kleine Kinder nicht überall optimal, da es viele Stellen am Hang gibt. Einige Ecken sind aber brettflach und eignen sich super zum Picknicken.

Carsten in der "Rampensau"

So haben wir es uns also erstmal gutgehen lassen und sind ein paar Plaisir-Touren geklettert, während Emma zwischen Buddeln, Erkundungstouren, Schaukeln in der Hängematte und Spielen auf dem Spielplatz wählen konnte. Über den Tag trudelten dann immer mehr Freunde von Christian und Carsten ein und Emma bekam auch ordentlich Spielverstärkung.
Gegen Nachmittag gabs dann auch das regionale "Cafetrinken" mit Rhabarber- und Zupfkuchen auf der Sonnenterrasse...einfach geiiiil!
Zum Abspecken gab´s noch ne Mini-Wandertour zum örtlichen Fahnenstein, von welchem man ganz Tüchersfeld überblicken kann.
Wer Lust und Muße hatte, konnte sich gegen abend dann am großen "Schnippeln" beteiligen. Gemeint ist die Zubereitung des Abendbrots, wobei jeder ein paar kleine Zutaten und Reste ausm Kühlschrank dabei hatte und wir am Ende ein super geniales Buffet draus zauberten: vom indischen Aufstrich, über Wald- und Wiesensalat mit Honigdressing über Tortelloni- und Rote-Linsensalat war so ziemlich alles an Köstlichkeiten dabei (und dazu noch gesund!!!!), was Genießer eben brauchen.

Spaziergang in der Frühlingssonne

Blick vom Fahnenstein auf den Ortskern

Am Freitag stand dann für Basti ein Frühstart an, denn aus beruflichen Gründen wurde er in Chemnitz gebraucht und bretterte 6 Uhr über die Autobahn.
Emma und ich drehten uns gemütlich im Bett rum und schliefen bis um acht und waren dann trotzdem noch die Ersten beim Frühstück. Genauso gemütlich, wie am ersten Tag, ging es auch heute zu. Bis Mittag spielten und kletterten wir am Hausberg und als Basti dann 500km später wieder bei uns ankam, packten wir zusammen mit Schubis und Doro und Rene die Rucksäcke und erkundeten die Elfenwände zwei Orte weiter. Am erstklassigen löchrigen Kalk (mit tollen Höhlen für neugierige Kinder) konnten wir auch ein paar anspruchsvollere Wege klettern. Die ganz schicken Touren waren aber leider durch andere Kletterer belegt.  Kurti, Emma und ich erkundeten noch einen Jägerstand und sahen zu unserem Glück auch noch ein Reh in den Wald hüpfen!

Klettern (spielen), essen und chillen...was will man mehr?
Für den Samstag war dann eine kleine Wanderung angesetzt, zu welcher jeder mit konnte, aber nicht musste. Wir wanderten über einen kleinen felsigen Pfad zur Oswaldhöhle (und dann sogar noch hindurch) und entdeckten noch einen tollen Aussichtsturm sowie eine weitere Höhle mit coolen Formationen und Gängen. Nach etwa 3km trennten wir uns von der großen Wanderschar und zogen mit Schubis (Steffi, Christoph und Schubi) eine kleinere Runde durch halbschattige Wälder.
Im Anschluss wollten wir uns noch ein Eis in Gößweinstein gönnen, doch vollgestopfte Eisdielen und etliche Prozessionen bescherten uns letzlich doch ein kleines Sandwicheis aus dem Supermarkt.
Aber egal...Eis ist Eis und das ist lecker! Die Kalorien wurden dann noch fix am 100m entfernten Fels (den Fehenwänden) abgeklettert. Emma flirtete unterdessen mit dem kleinen Christoph und übte sich schon fleißig im "große-Schwester-sein".
Zurück auf der Intensivstation wurden wir dann mit leckerem Grillgut und wieder umwerfenden Salatkreationen verköstigt. Ein gemütliches Lagerfeuer krönte unseren Abend dann endgültig.


der Eingang zur Oswaldhöhle

Wandermaus Emma stapft natürlich selbst über Stock und Stein
Expedition Quackenschloß
Schubi am Fehenstein



und auch die dicke Mama ist mal dran
Am Sonntag Morgen stand Basti dann wieder kurz nach Sieben neben dem Bett. Diesmal aber zum "Guten-Morgen-Klettern". Wir Weiber schlummerten dann doch lieber noch eine Runde, denn klettern können wir ja heute trotzdem noch genug.
Nach einem super gemütlichen Frühstück gings dann auch echt chillig weiter: klettern, spielen, buddeln und quatschen.
Nach einer kleinen Mittagsstärkung fuhren wir dann am zeitigen Nachmittag wieder heim.
Das herrliche Wetter nutzten wir, um unser Abendbrot draußen im Garten zu verputzen. Nach einer weiteren ausgiebigen Spiel-Session konnten wir Emma nur noch in die Wanne stecken (Wasser--> schwarz!) und anschließend dauerte es keine 5min bis dann auch die Augen zu fielen.
ein klitzekleiner Ausschnitt von der Intensivstation (inkl. dicker Mama am Fels)
Ein herrliches langes Wochenende ging zu Ende! Danke an alle lieben Menschen, die uns ein soooo herrliches und perfektes Wochenende bereitet haben! Gerne wieder!!!

Dienstag, 10. Mai 2016

Tag der Arbeit in Wolkenstein

Nachdem wir den TopRope-Tough-Guys-Wettkampf erfolgreich hinter uns gebracht hatten, mussten wir das schöne Wetter am 1. Mai nutzen. Da Gerald noch in Chemnitz weilte, trafen sich alle Kletterführerautoren an der Zentralwand in Wolkenstein. Wir waren mit dem Auto ein paar Minuten eher als der Zug da und fingen schon mal an, den Wandfuß unterhalb des Boys mit Hütten und Sitzgelegenheiten zu verschönern. Emma hat fleißig mitgehlofen und sogar eine kleine Blindschleiche gesehen.
Da wir am Boy selber noch nicht so viel geklettert sind, haben wir das heute gleich mal nachgeholt. Cowboy (6+), Multiboy (eher 6) und das Wolkensteiner Klettertreffen (7) sind für uns dabei abgefallen, alles recht schöne und gut gesicherte Routen. Als Abschluss hab ich mit Gerald noch zwei längere neue Touren von Daniel geklettert: Thor´s Hammer (7) und der Direkte Frühlingswind (7+). Beide sehr, sehr schön, aber aufgrund der geringen Begehungen (waren ja bisher noch nicht veröffentlicht) an manchen Stellen ein bisschen verflechtet. Das sollte sich aber ab 24.05. ändern :)
Schaffe, schaffe, Häusle baue
Ingo auf der "Reise zum Regenbogen" (6-)
Gerald in der plattigen Stelle des "Wolkensteiner Klettertreffens" (7)
Besuch des lokal ansässigen Federviehs
Sarah im "Multiboy" (6)
Viele Grüße,
Basti