...wollten wir eigentlich gehen, allerdings war dem Wetter eher nach Frühling. Gut, hatten wir auch nichts groß dagegen, standen uns doch so zwei Tage herrlichst angekündigtes Wetter zur Verfügung, die wir am Sandstein klebend verbringen konnten.
Zusammen mit Antonia, Kelly, Sören und Joni bin ich am Samstag in aller Hergottsfrühe mit der Bahn nach Bad Schandau gefahren. Dort angekommen hieß es die schweren Monster von Rucksäcke schultern (meiner war bei ca. 30kg) und eine Stunde in die Schrammsteine laufen.
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Lastenesel auf dem Weg durch Bad Schandau |
Zum Glück gab es zwischendurch immerwieder Bänke, wo wir unseren Schultern ein wenig Entlastung gönnen und unserem Zuckerhaushalt wieder auf Normalpegel bringen konnten. Nachdem wir am Max und Moritz angekommen waren, haben wir nach einer kleinen Pause die Klettersachen ausgepackt und das "Klassiker-Wochenende" begonnen, zwei Tage klettern auf sehr historischen Wegen. Gestertet sind wir mit dem Südkamin (III) auf den Spitzen Turm. Zwei Schlingen auf 25m Kamin. Insgesamt kein gekeule, aber warm war es mir danach schon. Das war auch nötig, denn es wehte immer ein kleines total eisiges Lüftchen. Nachdem sich alle hochgeschubbert hatten, sind Sören und Joni zur Flasche rüber und über den AW hinau. Auf dem Vorgipfel haben sie dann sogar noch Kekse gefunden. Ich bin "mit meinen Mädels" (Zitat Joni) über Kamine in die Scharte zwischen Max und Moritz und der Unbenannten Spitze. Hier sind wir einmal nach links den AW auf die Spitze und danach rechts den Übergangsweg (auch III) auf die Gipfel hinauf. Auf den Max und Moritz kann man dabei über absolut geile Eisenplattenstrukturen klettern. Das hat richtig Spaß gemacht.
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Sören im Südkamin (III) |
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Die Jungs chillen an der Flasche |
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Auf der Unbenannten Spitze mit Blick Richtung Max und Moritz und der Zackenkrone |
Nachdem wir uns unten wieder getroffen haben, sind wir auf zu unserer Boofe unter der Knirpelwand gegangen - und es war keiner da. Sehr gut. Außerdem schien die Nachmittags- und Abendsonne (jetzt hatten wir endlich Sonne, bisher nur Hochnebel bei einer unangenehmen Kälte) in den Felskessel, sodass wir bequem im Pullover dasitzen konnten. Nachdem wir leckere Reis-Gemüse-Fleischwurst-Tomatensuppen-Pfanne gekocht haben, haben wir noch die übliche Runde geQuatsch(en) und um 8 (!!!!) sind alle in die Schlafsäcke- Ich war sofort weg, die anderen haben noch ne dreiviertel Stunde überlebt, auch dann kam die Keule - und das an einem Samstag... :-)
Die Nacht war recht angenehm, draußen waren Temperaturen um den gefrierpunkt, aber gefroren hat keiner von uns. Ich war natürlich um 6 auf (ab hier wurde es langsam hell) und bin noch ne Runde um den Falkenstein gegangen und hab unsere Nachbarboofen besucht. Mit Joni bin ich dann noch ne Runde am Torsteinsockel rumgekraxelt und nachdem alle aufgewacht sind, ging´s zum Falkenstein, der Schusterweg (III) sollte unsere heutige Betätigung sein.
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In der Boofe |
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Luftige Wege an der Südwand des Vorderen Torsteins, unten rechts die Boofe |
Halb 10 sind wir als Erste (Sören+Joni) und Zweite ("meine Mädels"+ich) Seilschaft eingestiegen. Nach uns standen auch schon zwei weitere an - ich persönlich hätte darauf keine Lust gehabt, aber naja. Über 5 Seillängen ging es nun imm hinauf, zwischendurch noch dem Oskar an der Nase gerieben (alle, außer Joni - das bringt Unglück!) und zum Schluß noch die Reitgrate hinaufgeritten/geschubbert oder gelaufen. Auf dem Gipfel waren sich alle einig, dass die Kriechkamine am geilsten waren. nachdem wir dank unserer beiden zusammengebundenen Seile 60m am Stück abseilen konnten und somit das ganze nur 2-Mal machen mussten, hatten wir noch etwas über eine Stunde Zeit, bis unsere Fähre in Krippen fährt, damit wir wieder pünktlich in die Bahn kommen konnten.
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Sören und Joni auf dem Sandband vor der Porzellankante |
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Antonia im Kriechkamin |
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Kelly auf dem Unteren Reitgrat |
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Der Falkenstein ist erklommen |
Die Rucksäcke waren zwar einige Kilos leichter, aber die frühlingshaften Temperaturen und unsere Geschwindigkeit machten das Ganze doch noch anstrengend.
Zu guter Letzt konnten wir am Bahnhof in Krippen noch ein bischen chillen, bis unsere Bahn gefahren ist. Auch schön.
Hoffentlich sind beim nächsten Boofen die Temperaturen schon ein Stück höher, dann können Sarah und Emma auch mitkommen.
Viele Grüße
Basti