Das ist nun leider unser letzter Blogeintrag aus Frankreich. Unsere 2 Monate sind fast rum und es kommt einem trotzdem nur wie 3 Wochen vor. Von Heimweh sind wir eigentlich noch nicht geplagt, eher davon, weiterzufahren...
Am Samstag sind wir nach Arles gefahren, dort war Markttag. Das darf man sich nicht so wie bei uns vorstellen, wo die Obsthändlermafia die üblichen Gewächshausprodukte anbietet, die billig aus ganz Europa eingeflogen werden und man häßliche Deteronschürzen kaufen kann. Erstmal werden 2 Bouldevarde (große Hauptverkehrsstraßen) komplett für den Verkehr gesperrt. Auf einer Länge von bestimmt über einem Kilometer reihen sich dann Stand an Stand. Es gibt Bereiche, wo man nur frischen Fisch bekommt, Obstbauern, Bäcker, Klamotten, Fleischer (nicht so wie bei uns, mit fertig aufgeschnittener Wurst - da wird die Schweinshaxe vor Ort mit dem Beil zurecht gehauen),... Alles, was man braucht. Die Straße ist auch vollgestopft mit Leuten, die einkaufen gehen. Ältere Frauen stecken klischeehaft das Geld in ihren BH und so weiter.... :)
Nachdem wir noch einen kurzen Bummel durch die Innenstadt gemacht und das 2.best erhaltene Amphitheater angeschut haben, sind wir weiter in die Camarque gefahren. Hier bildet die Rhône in ihrem Delta eine riesige Sumpflandschaft, das außerdem Frankreichs größtes Vogelschutzgebiet ist. Über Kilometer geht es schnurgerade der Straße entlang, bis wir an die Plage de Piémanson gekommen sind. Das ist ein kilometerlanger Sandstrand, an dem im Sommer tausende Camper mit ihren Mobilen direkt am Strand stehen. Auch heute waren ein paar da. Wir 4 haben alle das schön warme Wasser genossen und im Meer herumgeplanscht. Allerdings merkt man, dass man direkt neben einer großen Flußmündung ist - es ist ganz schön vermüllt und man riecht hinterher etwas fischig....
Am Sonntag haben wir uns mit Elias in Mouries verabredet. Er macht gerade sein Auslandssemester in Marseille und was liegt da näher, als sich nach vielen Monaten mal wieder zu sehen. Der Wind pfiff zwar ganz schön an der Wand entlang, aber es war temperaturmäßig auszuhalten.
Wir haben ein paar recht schwere Wege probiert, wobei man immer wieder feststellt, dass die südfranzösische Bewertung ein klein wenig anders ist, als die Umrechentabellen sagen. Maximal 6c+ war drinne, und das auch nur mit sitzen. Senkrechte Wand, brutale Einfingerzüge und als Schmankerl Balancezüge an gaaaaaaaanz seichten Fingerküppchenmulden. Ich hab zum ersten Mal an einer senkrechten Wand ohne Hände gestanden. Und sowas sollte theoretisch 8- sein. Ich weiß ja nicht...
In der Nacht war ein starkes Gewitter angekündigt mit enormen Niederschlag. Als wir wieder auf dem Zeltplatz angekommen sind, lief gerade der Chef vorbei und fragt uns, ob wir das Zelt in dem Meike schläft abbauen wollten. Mh, laut Wetterbericht sollte es ab 23 Uhr losgehen. Nachdem wir alles Unwetterfest gemacht hatten und Notfallpläne besprochen haben, sind wir ins Bett gehüpft. Irgendwann in der Nacht wache ich auf, Mh, noch gar kein Gewitter durch, sch..., der Schlaf bis jetzt hat sich übel lange angefühlt aber es scheint noch nciht um 11 zu sein. Auf der Uhr stand halb 5... Zum Glück ist das Gewitter an uns vorbeigezogen. Ein wenig östlich von uns hat es ganz schön geblitzt.
Heute nun der letzte Tag. Elias hat die Chance nochmal genutzt und ist zu uns gekommen, da wir direkt überm Zeltplatz klettern gegangen sind. Während wir uns an messerscharfen kleinen Griffen die Finger wund geklettert haben, hat Meike einen Bummel durch Orgon gemacht. Auch hier ging max. 6b+. Da die Finger langsam auch durch waren, war das Klettern an der Schmetzgrenze. Aber schick war es schon.
Jetzt sitzen wir schon auf halbgepackten Sachen und harren der nächsten 3 Tage, die uns wieder nach Hause bringen werden. Aber so richtig Lust darauf haben wir nicht....
|
Pelikane in der Camarque |
|
Baden im Mittelmeer ist eine Wucht!!!! |
|
Die Salinen von Sain de Giraud |
|
6b, Sarah am scharfen Ende des Seils |
|
Elias zu Gast bei uns |
|
Senkrechte Fingerlochschleicherei, angeblich 6b .... südfranzösisch |
Liebe Grüße aus Südfrankreich
BSE