Dienstag, 29. September 2015

Rathen - im schönen Land des Scherbelhaufens

Am letzten Wochenende waren wir mal wieder in einem sehr unterdurchschnittlich besuchtem Gebiet tätig: Rathen. Am Samstag haben wir bei Eline schön Kindergeburtstag gefeiert und sind am Sonntag bei bestem Wetter mit Sören und Tobi an die Gänse gefahren. Ich war in der Ecke mit Sören vor 4 Jahren das erste Mal, da haben wir aber eher kleinere Gipfel gemacht. Diesmal sollte es also etwas größeres werden. Direkt unter den Gänsen exisitert ein herrlicher Schpielplatz: Für kleine ein wunderschöner großer Sandkasten und für die Großen einen vertikalen direkt daneben. Wir entschieden uns als erste Tour für den Klassischen "Gühnekamin", jedoch mit der "Rißvariante" (VIIb) als Einstieg und der "Schüllervariante" (V) im Mittelteil.
Die herrliche Einstiegslänge der "Rißvariante" (VIIb) - eigentlich eher eine VIIa
 
Die ersten 20 Meter war ein wunderschöner Handriß, der auch eine ganze Menge Schlingen aufgenommen hat. Genuss pur. Nach dem großen Absatz bin ich noch 10 Meter weiter hinauf und hab dort auf einem kleinem Absatz Tobi uns Sören nachgeholt. Die nachfolgende Länge der Schüllervariante war etwas moralisch anspruchsvoller, da ich mir die Wegbeschreibung nur halbherzig durchgelesen hatte und dementsprechend nicht genau wusste, wo ich lang musste. Also einfach der Nase nach. Hier war die Gesteinsqualität auch eine Mischung aus rollig und sauberster weißer Sandstein... Huuuuuuu, zum Glück musste man diese Schicht nicht anfassen. Hier kann man aber schon ein paar gute Schlingen legen und auch sonst ist es doch eine irgendwie schöne Kletterei. Als ich die Nachholöse gesichtet hatte, war alles gleich viel leichter... Die letzte Länge geht dann im Ausstiegsteils des Gühnekamins hinauf. Sehr enspannt mit Griffen und Schlingenstellen sind wir dann zum Gipfel hinaufgeschubbert. Die Abseile haben wir dann im unteren Teil eher abgestiegen, da wir dadurch schneller waren. Diverse Seilverklemmer haben ein paar zusätzliche Klettermeter mit sich gebracht.
Sarah hatte es sich derzeit mit Emma im Sandkasten gemütlich gemacht und viele Kuchen gebacken. Jetzt war Schichtwechsel und Sarah ist mit Tobi in den "Arymundweg" (VIIa) eingestiegen. Aufgrund der teilweisen kekisgen Einstiegskamine und Unsicherheiten wurde daraus eine kleine Expedition, die zum Abbruch führte... Naja, noch ist nicht aller Tage, wir kommen wieder, keine Frage!
Emma ist auch schon bereit für den Scherbelhaufen

In der Sandkuchenbäckerei - Kurt muss mitzuschauen

Während des Tages baute eine Dresdner Toprope-Fraktion ihr Seil in einem VIIIer-Weg direkt am Lagerplatz auf und zog Einen nach dem Anderen den Weg hinauf. Ob so etwas in einem Gebiet mit sehr weichem Sandstein sein muss, ist eher fraglich. Es scheint, dass sich immer weniger damit abgefunden wird, dass man in Draußen nicht mehr so schwer klettern kann, wie in der Halle... Schade!

Da die Zeit schon wieder recht weit fortgeschritten war, mussten wir unsere Sachen packen und setzten mit der Fähre wieder zum Bus hinüber.
Scheen wars, und zum Glück haben wir nächstes Wochenende wieder Sand unter den Patschehänden!

Viele Grüße
Basti

Montag, 21. September 2015

Abendlicher Bastelwahn



Klettern für Alle im Bielatal

Am vergangenen Wochenende fand wieder eine traditionelle DAV-Veranstaltung statt: das "Klettern für Alle" im Bielatal. Hier können alle mitkommen die mal im Sandstein klettern gehen wollen, ob Profi oder Anfänger ist dabei wurscht. Ebenfalls traditionell dabei ist, dass die JDAV dabei einen Großteil der Teilnehmer stellt. Dieses Jahr auch, allerdings nicht so wie wir das gedacht hatten. :) Unsere Gruppe hatte eine gigantische Teilnehmerzahl von 3 (mit Sarah und mir!)... Zum Glück war dieses Mal noch die Jugendgruppe von Hanna, Jana und Christian da, sodass wieder fast ein Drittel durch die Jugend repräsentiert wurde.
Da Emma Urlaub bei Oma machte, war unser eigentlicher Plan Riemen zu klettern, bis er abfällt. Allerdings waren viele Familien und im Sandstein Unerfahrene mit da, dass wir uns mit als Vorsteiger eingeteilt haben. So sind wir am Samstag zum Blatt gegangen und haben die dortigen Kleingipfel bei bestem Wetter mit Kletterwütigen über die Alten Wege bestürmt. Mit der Nordwestwand (VI(VIIb))an der Planspitze haben wir sogar noch eine kleine anspruchsvolle Aufgabe abhaken können. Da wir den ganzen Tag voll beschäftigt waren, sind hier leider keine Fotos geworden... Da ich noch zur Abrechnung in die Hütte zurück musste, bin ich ein wenig eher los und haben auf dem Weg schnell noch 2 Gipfel mit abgehakt. Wieder 2 mehr auf der Liste. Nach meinem kleinen Ausflug zur Königsteiner Sparkasse waren auch die anderen wieder da und es wurde ein langer Abend. Zwischedurch zerstörte ein heftiger Gewitterguss unsere Hoffnungen auf ein klettern am Sonntag.
Das schien sich auch zu bewahrheiten. Am Sonntag war alles noch feucht, sodass nach der Hüttenordnung auf die Alternative Höhle umgestiegen werden musste. Zusammen mit Nancy und Andreas sind wir in die Johannes-Ruscher-Höhle eingefahren, eine S3. Bisher haben wir um diese Schwierigkeiten immer einen Bogen gemacht. Hinein geht es leichter als raus. Von der ersten kleinen Kammer ging es 16m einen engen Kamin hinunter. Kerze machen und am Abseilgerät runterrutschen lassen. Dabei mit Arsch und Brust am Felsen entlangschaben - na das kann ja hochzu was werden....Noch ein paar enge Durchschlüpfe und ein kurzer Kamin und schon waren wir am Höhlenbuch. Jetzt hieß es aber wieder hinauf kommen. Schon der erste kurze Kamin war gar nicht so einfach und kostete den einen oder anderen Schweißtropfen. Dann standen wir alle am Grund des langen Kamins. 16 leidvolle Meter später, wie wir uns den schmierigen engen Kamin und Körperriß hinaufgewurschtelt haben standen wir wieder im Tageslicht. Herrlich. In den letzten 1,5h  (für ca. 50m Weg!) hat sich das Wetter komplett geändert: blauer Himmel, Sonne und eine trocknende Briese. Also nichts wie zum Eislochturm und nach kurzem Überlegen ging es in den "Sonnenspiegel" (VIIIa). 35 abwechslungsreiche Meter mit 3 Ringen, einer Schlüsselstelle in der Steilreibung und im Ausstieg typische Bielatal-Leistekletterei haben richtig Spaß gemacht. Auf dem Gipfel pfiff der Wind schon recht bissig und glücklicherweise hat mir der Holm´sche Lieferservice meinen 2. Pulli über den AW hochgebracht. So konnte ich dann auch entspannt nachholen. Der Rest der Gruppe ging derweilen den AW (IV) auf den Spannagelturm an. Gleich darauf sind wir noch über den AW (I) auf den Kleinen Eislochturm und dann war es wieder Zeit, die Segel zustreichen. Zuhause angekommen hat sich Emma total gefreut, dass wir wieder da sind. Nächstes mal sind wir wieder komplett am Felsen!
Die Schlüsselstelle im "Sonnenspiegel" (VIIIa) - grifflose Steilreibung
Blick vom Großen Eislochturm zum Kleinen Eislochturm und Spannagelturm

Überall ist was los...

Viele Grüße
Basti

Sonntag, 6. September 2015

Herbstbeginn an den Nikolsdorfer Wänden

Für das vergangene Wochenende war ziemliches Mistwetter gemeldet, aber wir riskierten es und folgten einem optimistischeren Wetterbericht, der für´s Elbi wenigstens Trockenheit versprach.
Und am Samstag war´s im Elbi richtig schön! Der Himmel war zwar grau und es war auch windig und frisch, aber gegen Nachmittag konnten wir sogar die Sonne auf dem Gipfel genießen!

Diesmal ging´s an die Nikolsdorfer Wände: kleine versteckte Blöcke mitten im Wald und viele davon sind Labyrinth-artig verstreut. Ein Abenteuer-Spielplatz für Groß und Klein!
Da Bastis Eltern Emma -Dienst schoben, konnten wir zwei mal richtig Wege spulen, wobei für Basti gleich 3 x VIIb rausgesprungen ist und ich auch meine VIIa-Tauglichkeit im Vorstieg unter Beweis stellen konnte. Hat richtig Spaß gemacht und seit langem war ich vom Draußen-Klettern auch mal wieder richtig körperlich ausgelastet! Derweil turnten Tobi und Sören die Gipfel hoch und runter (ebenfalls sehr VIIa/b lastig) und Emma durchforstete jede Höhle und kraxelte auf den kleineren Blöcken herum.
Sicherheit am Fels...

Tobi in der Schartenwand(VIIa) am Kubus

Sören in Nervenbalsam(VIIb) ebenfalls am Kubus

Gegen Zwölf gab´s dann lecker Mittag, anschließend eine Höhlen-Sand-Buddel-Runde sowie Hängematten-Mittagsschlaf für Emma und für den Emma-Dienst einen kleine Pause zum Spazierengehen. Wir nutzten die Gunst der Stunde und wurschtelten uns eine 7b ("Qualquappe" auf den Frosch) nach oben, die im von uns vermuteten Originalverlauf für Kurze nur durch Bauen oder über einen Umweg von 90cm weiter rechts zu bewältigen ist, bei der selbst Basti meinte, dass die Crux viiiiiiieeeeel schwieriger sei.
Fingerkuppenaufleger deluxe-Basti in Kaulquappe(VIIb) am Frosch

Danach gings noch ein paar Genußwege zusammen mit Heidrun hinauf bei denen wir sogar etwas Sonne tanken konnten!
Unser Klettertag war natürlich wieder viel zu schnell vorbei und so mussten wir gegen fünf schon wieder aufbrechen.
Mutti-Klettern im Alten-Weg (III) auf den Kubus

Tobi in Opa´s Idee (V) als krönender Abschluss

Auf der Heimfahr gabs noch einen kurzen Saure-Gurken-Stopp an der Obstscheune in Pirna und dann gings heimwärts ins Regenwetter.

Völlig erschöpft fielen wir zuhause in unsere Betten und Emma schlief, mit kleinen Unterbrechungen, bis halb acht!
Nach einem super gemütlichen Frühstück tuckerten wir in die No-Limit nach Leipzig und verbrachten einen tollen Klettertag mit Alex, Nienke und Eline und konnten unsere Kraftausdauer mal wieder ein bissel aufbessern. Vielen Dank an alle Beteiligten!

Liebe Grüße
BSE



Samstag, 5. September 2015

Allgäuer Wanderurlaub

Nachdem wir am Samstag 18 Uhr mit dem Zug aus dem Ferienlager wieder in Chemnitz angekommen sind, hieß es am abend noch Bus auspacken. Den Sonntag Vormittag haben wir dann genutzt um uns wieder richtig reisetauglich zu machen und so konnten wir pünktlich zu Emmas Mittagsschlaf wieder in unseren eigentlichen Urlaub starten. Es sollte ins Allgäu gehen, wo wir eine Hüttentour geplant hatten. Mal schauen, ob das Emma gefallen würde.
Aufgrund einiger Wetterkapriolen war unser erstes Ziel jedoch der Tegernsee, denn alles westlich davon stand im Regen und Gewitter. Wir jedoch mussten in Oberwarngau nur eine Stunde im Regen ausharren und konnten schön das Gewitter beobachten, das knapp an uns vorbeizog.
Im Regen bei Oberwarngau
Unter der Heckklappe lässt es sich auch bei Regen gut kochen und essen
Am Montag war es trocken und so konnten wir in aller Ruhe die letzten Kilometer bis zum Tegernseen fahren. Kurz beratschalgt, sollte es auf den Wallberg gehen. Emma war total begeistert von der Seilbahn (ein Wort, dass uns den Rest der Woche begleiten sollte:) und oben angekommen pfiff ein scharfer Wind, sodass wir erstmal schauen musste, wie wir am besten möglichst im Windschatten eine kleine Tour gehen konnten. Der Setzberg schien uns hier als eine gute Möglichkeit um mal zu testen, wie und ob wir mit Emma auch Bergwandern gehen konnten. Bis zum Wallberghaus saß sie in der Kraxe, als die Wege dann aber schmaler wurden, gab es kein halten mehr. Emma stiefelte los und zeigte uns immer, wo wir langgehen sollte. Nach ca. 50 Höhenmetern war bergauflaufen aber nicht mehr so cool wie bergab, also sind wir umgedreht und an vielen Kühen vorbei zu einer Alm, wo wir erstmal ausgiebig Mittag gegessen haben. Anschließend haben wir Emma wieder in der Kraxe getragen - Mittagsschlaf war angesagt. Wir nutzten die Chance und stiegen noch auf den Setzberg und danach ging es wieder zurück zur Bahn.
Am Wallberg mit Blick auf den Tegernsee


Berg heil auf dem Setzberg
Den Abend haben wir auf dem Großraumparkplatz der Wallbergbahn verbracht. Ein wunderschön großer Parkplatz mitten im Wald und keine Sau da. Über Nacht fing es wieder an zu regnen und auch der Vormittag war durchaus feucht von oben. Da das Wetter aber besser werden sollte, setzten wir um und fuhren zu unserem eigentlichen Ziel: das Kleinwalsertal. Hier hatten wir uns eine kleine Hüttentour herausgesucht, die wir unbedingt mal laufen wollten. Nachdem wir am Berghaus Moser am Anfang des Wildentals einen Parkplatz gefunden hatten, bereiteten wie schonmal alles für morgen vor.
Unser Schalfplatz am Berghaus Moser mit Blick ins Wildental
Nach einem gemütlichen Frühstück im Sonnenschein schulterten wir die Rucksäcke und auf gehts. Sarah hatte unsere Sachen und Getränke, ich Emma in der Kraxe und diverse Spielsachen daran. So kam jeder auf ca. 15-18kg Gewicht, die ungewohnt wieder ganz schön gedrückt haben. Über eine Zufahrtsstraße ging es erstmal gemütlich zur Fluchtalp und ab da steilte sich der Weg auf. Das Tempo wurde ein bisschen langsamer und der Schweiß ronn hinab. Nach 1,5h Aufstieg erreichten wir die Fiderepasshütte. Es war kurz vor 1 und die große Sonnenterasse war brechend voll. Das Personal war komplett ausgebucht, wir sollten erst halb 3 nochmal vorbeikommen und nach einem Lager fragen. Also machten wir es uns in der Sonne vor der Hütte bequem und konnten endlich mal alle 4 von uns strecken und erholen. Wenn da nicht so ein kleines Energiebündel wäre, dass jetzt mit voller Energie die lokale Umgebung erkunden wollte... :)
Nachdem wir ein Lager bekommen hatten, hatten wir immer noch Zeit bis zum Abendbrot. Hier gibt es eine sehr spannende Materialseilbahn und auch 3 Hausschweine, die Emma am Anfang ein wenig unheimlich fand, später aber recht interessant. Mit spielen und rumtoben haben wir dann die Zeit zum Abendbrot rumbekommen und Emma hat es sich im Lager bequem gemacht. Wir haben noch den Sonnenuntergang angeschaut und dann ein bisschen im dunkeln die Ruhe genossen, bevor wir uns auch in die Horizontale begeben haben.

Die Fiderepasshütte im Abendlicht
Die Nacht verlief ganz gut, Emma hatte nur einmal Durst und eine volle Windel, ansonsten haben eher die Schnarcher den Schlaf gestört.
Nach einem leckeren Frühstück mit Bircher-Müsli und Schnitten ging es weiter. Zuerst die Fiederepassscharte hinauf und dann zum Krumbacher Höhenweg hinab. Auf halber Abstiegsstrecke wollte Emma auch laufen ("alleine!") und so ging es die nächsten Kilometer ein bisschen gemütlicher voran. Über steile Stellen wurde runtergerutscht oder abgeklettert. Der Weg war auch spannend, ein kleiner Pfad mit viel Felsen schlängelte sich den Hang hinab. Mancher Fels musste auch nochmal hinaufgeklettert werden.
Wie hatten wieder Kaiserwetter und konnten so einen herrlichen Blick auf die Allgäuer Alpen werfen. Aussichtsreich ging es dann auf dem Höhenweg weiter, an etlichen Kühen und einem Maultier vorbei, wobei Emma echt unheimlich viel selber gelaufen ist. Es hat ihr aber auch Spaß gemacht - die Wege sind halt auch anders als zu Hause...
Über aussichtsreiche Pfade ging es zum Krumbacher Höhenweg hinab


Malerisch, oder? Blick in Richtung Mindelheimer Hütte, unserem Tagesziel

Meine zwei Wandermädels!
Obwohl wir uns Zeit gelassen hatten, erreichten wir kurz vor 13 Uhr die Mindelheimer Hütte. Einen Vorteil hatte das: Um eins war Lagervergabe und so konnten wir schon unsere Lager beziehen. Nach einem Kafffetrinken spazierten wir noch zur Kemptner Scharte und erkundeten somit schonmal einen Teil des morgigen Weges. Die Schotterfelder boten natürlich ein großes Spielpotential: Türme, Mauern, Steine rutschen lassen,... Immer wenn uns Wanderer entgegen kamen, hat Emma uns an die Seite gezogen und sie vorbei gelassen ("vorbei, bei").
Emmas großer Spielplatz
Emma war am Abend noch ganz schön aufgedreht und hat mit Oskar, ein kleiner Junge,den wir auf der Hütte kennengelernt hatten, Fanger über die Eckbänke gespielt. Naja, irgendwann haben wir uns dann das Drehbein geschnappt und wollten duschen gehen. Leider war das warme Wasser schon alle, also mussten wir uns mit kaltem Waschwasser zufrieden geben. Emma hat´s nicht so gut gefallen...
Danach ging´s aber in Emmas kleine Höhle und nach einer kurzen Zeit war sie schon im Land der Träume. Wir haben den Abend noch Halma gespielt, bevor wir uns dann auch ins Bett verabschiedet haben.
Am Freitag stand dann schon unsere letzte Etappe an. Über die Kemptner Scharte ging es wieder ins Wildental hinab. Der Abstieg von der Scharte war gnaz schön steil aber gut gangbar. Emma konnte voller Begeisterung aus der Kraxe beobachten, wie ein Hubschrauber Material zu einer Alm geflogen hat. Nach den steilen Abstiegsmetern musste am vorbeifließenden Bach erstmal gematscht werden und da Emma immer ins Wasser wollte, habe wir ihr die Schuhe ausgezogen und ein bisschen barfuß im eiskalten Wasser rumlaufen lassen. Hat sie nicht gestört...
Nochmal ca. 400Hm Abstieg standen vor uns, bevor wir uns auf der Fluchtalpe eine deftige Mittagsjause gönnten. Ganz nebenbei warteten wir auch auf die Materialseilbahn von der Fiderepasshütte - ich hatte nämlich meinen Pulli dort liegen gelassen. Nachdem wir satt, Emma nass vom Wassermatschen waren schwebte die ersehnte Bahn heruntern und ja, mein Pulli lag drinn! :) Die letzten Meter ging es dann gemütlich das Wildental hinab. Emma im Sauseschritt und wir im straffen Wanderschritt.

Auch den steilen Schlussabstieg ins Wildental ist Emma zur Hälfte selbst gelaufen, stark!

Ruhe und planschen an der Fluchtalpe
Somit ging unsere kleine Hüttentour schon zu Ende. Emma ist fast die Hälte der Strecke selber gelaufen und für´s nächste Mal wissen wir, dass 3h-Touren definitv zu kurz sind. Da verbringt man den ganzen Nachmittag an der Hütte und muss sich Bespaßungsprogramme ausdenken...
Nachdem wir unseren Bus wieder gepackt hatten, ging es auf zum letzten Ziel: Achberg am Bodensee. Hier wohnen Rainer und Ursula, die wir in Frankreich kennengelernt hatten. Schon seit ner ganze Weile wollten wir uns nochmal treffen. Nachdem wir ca. 30 Minuten herumirren den passenden Weiler und die dazugehörige Straße/Hausnummer gesucht und gefunden hatten gab es ein freudiges Hallo. Ganz zu Emmas Freude gab es hier Ziegen, Katzen und jede Menge Bienen. Bei einem leckeren Abendessen haben wir bis spät in die Nacht gequascht und Pläne für morgen geschmiedet.
Abendliches Grillen in Achberg
Da es heiß werden sollte, sind wir vormittags nach Schwarzenberg (im Bregenzer Wald!) klettern gefahren. Obwohl Ostseite, stand hier die Sonne voll drinn und es war, sagen wir mal, warm. Nichtsdesto trotz haben wir hier ohne Topo ein paar schöne Wege geklettert. Nach einer kleinen Abkühlung für Rainer und mich in der vorbeifließenden Ache sind wir dann nach Loisach an den Bodensee baden gefahren. Bei Freibadatmosphäre haben wir hier den Nachmittag gemütlich verbracht. Auch mal schön.
Emma fliegt mit Rainer durch die Gegend

Mittagsruhe im Schatten -bei der Hitze erträglich

Ich in irgendeiner Route (ca. 7), ohne KleFü klettern zu gehen kann auch manchmal schön sein
Leider war damit unser Urlaub schon um und wir sind Sonntag wieder gen Heimat gefahren. Aber die Urlaubsplanung für nächstes Jahr ist bei uns schon fast durch - das macht Hoffnung!

Viele Grüße
Basti

Donnerstag, 3. September 2015

JDAV Sommerferienlager in Jonsdorf

Da wir letztes Jahr gemerkt hatten, dass ein Sommerferienlager ohne Sandstein (im Harz) zwar auch schön ist, es aber doch irgendwie etwas fehlt, ging es dieses Jahr in das kleine aber feine Zittauer Gebirge. 7 Tage Sandstein rocken! Aufgrund verschiedener Termine war die Anreise diesmal zweigeteilt: Ich bin mit einem Teil der Kids schon Samstags mit dem Zug angereist, während Sarah und Emma am Sonntag früh den Rest der Rasselbande mitgebracht haben.
Gleich nach Ankunft an der Jonsdorfer Hütte musste ein Teil erstmal Hand an den Felsen legen. Zum Glück stehen die ersten Gipfel 5 Minuten von der Hütte entfernt.
Stilecht reisen wir im Salonwagen an


Nancy in den schweren Metern überm Ring in der "Flügelwand" (VIIa) am Habicht

Am Sonntag ging es dann in die Felsengasse. Das Wetter spielte noch mit, es blieb trocken, war aber ganz schön warm. Nichtsdestotrotz haben wir etliche Wege bis VIIc an der Schluchtwand und am Nonnenfelsen klettern können. Dank der vielen nachträglichen Ringen benötigt man hier nicht so viele Schlingen. Bei manchen Wegen kommt schon fast Sportkletterflair auf... Die Einstufung bei den älteren Wegen ist auch durchaus ein wenig härter, sodass ich in der "Türmchenvariante" (V) ne ganze Weile nicht vom Absatz weggekommen bin. :)
Die Türmchenvariante (V)
Kelly in der "Rivalenwand" (VIIc)
Sören reibt sich die Südwand hinauf
Am Montag sah das Wetter eher neblig/trüb aus. Wir wollten es trotzdem wissen und hatten den Hinweis bekommen, dass am Ostabbruch des Töpfers auch bei solchem Wetter gute und kletterbare Bedingungen herrschen. Also hat ein Teil von uns mit den Öffentlichen eine großzügige Runde durchs Zittauer Gebirge gedreht (Umleitungen sei dank), während die anderen gemütlich mit dem Bus direkt nach Lückendorf gefahren sind. Nach 20 Minuten Fußmarsch standen wir im feuchten Wald aber vor uns erhoben sich furztrockene Wände. Geil! Die Felsstruktur am Hussitenriff ist schon berauschend und so dauerte es nicht lange, bis die Seile in der Wand hinaufgeschleppt wurden. Emma ist derweilen im Wald umhergestromert und wir haben Zapfen zerpflückt und Felsen bestiegen. Auch hier waren wir wieder gut unterwegs, ich konnte sogar Sören "110 Grad"(VIIIa) auf die Bergfreinadel nachsteigen. Überhängendes Henkelgezerre... genau mein Ding...
Nachdem gegen Nachmittag immerwieder Nieselregen von oben herunterkam, haben wir nach einer kleinen Lesung von Bianca die Zelte abgebrochen und sind alle im Bus wieder nach Jonsdof gefahren.
Alex in der "Kinderkante" (III) am Hussitenriff
Ein Helm schützt einen gut vor Sonne und Steinen - und wenn er dann auch noch modisch aussieht...
 Wieder in der Hütte hat sich die Herrlichkeit zusammen mit Emma und Sarah an das Ausbessern der Kletterhosen gemacht. Ein schöner Anblick.
Blick ins Nähstübchen

Am Dienstag gab es für viele Grund zur Freude, nur bei uns hielt es sich ein wenig in Grenzen: Nach etlichen Wochen heißer Trockenheit gab es endlich wieder Regen. Und zwar richtig effektiven Landregen! Für uns bedeutete es einen Tag, den wir leider nicht am Felsen verbringen konnten. Wir hatten aber trotzdem für genügend Programm gesorgt, einen Ausflug in die Quacke, der DAV-Kletterhalle in Zittau. Stilecht und sehr zur Freude von Emma (und wahrscheinlich der Bahngesellschaft) sind wir mit der Schmalspurbahn angereist. Obwohl es die ganze Zeit geschifft hat wie die Sau, war der Offen-Verdeck-Wagen gut besetzt. :)
Zugfahrt bei herrlichstem Wetter
In der Quacke konnten wir unsere Sachen trockenlegen und jede Menge Routen klettern. Emma hat unheimlich Meter gemacht und auch schon ihre erste Quacke bestiegen. Zur Abwechslung haben wir den Boulderbereich auch noch mit ein paar neuen Problemen bestückt, wo sich die Zittauer jetzt ein bisschen die Zähne ausbeißen können :)

Start frei!

Gipfelglück auf einer Quacke in der Quacke
Auch der Mittwoch startete so, wie der Dienstag aufgehört hat: nass von oben... Wir haben also ein kleines Hüttenprogramm gemacht. Man nehme 3 A3-Blätter, 10 A4-Blätter, eine Schere, Klebeband und eine Murmel und erhält ca. 2h Beschäftigung beim Bau einer freistehenden Murmelbahn mit möglichst langer Rollzeit. Alle waren total vertieft und Sarah hat in der Zeit mit Emma Eulen gebastelt. Nach dem Mittag hörte es dann glücklicherweise auf zu regnen, sodass wir noch eine kleine Wanderung durch die Jonsdorfer Mühlsteinbrüche und Felsenstadt machen konnten. Durch die aufsteigende Feuchtigkeit hatte das alles einen leicht mystischen Charakter...
Die Gewinnermurmelbahn: Fahrzeit 7,4s
in den mystisch anmutenden Mühlsteinbrüchen

Der Spalt zum Schwarzen Loch

Ein paar Spiele gehen immer - und wenn alle Spaß haben noch besser!
Der Donnerstag stand wieder im Zeichen des Angriffs! Diesmal musste der Falkenstein dran glauben. Bis der Felsen komplett trocken war, gab es noch ein paar Spiele bei denen sich auch Emma mit großer Freude beteiligte (z.B. dem Gordischen Knoten). Nachdem der Ring freigegeben worden war, gab es kein Halten mehr und ringsrum wurde sich mit Knoten und Seil behangen. Auch auf tschechischer Seite wurden am kleinen Falkenstein über verschiedene Wege Süßigkeiten auf den Gipfel transportiert.
Ich konnte die als VIIc eingestufte "Beute" machen, wobei ich hier für mich eher auf VIer-Schwierigkeit gehen würde. Für Kleinere mag es zwar einen ticken schwerer sein, aber VIIc ist es nicht. Eher dem angegebenen Schwierigkeitsgrad entsprechend war die "Lauschestiege". Hier geht es über unterschiedlich festes Gestein für VIIb nach oben. Unheimlich abwechslungsreich und wunderschön.
Sören in "Halb und Halb" (VIIa)
Am letzten kompletten Klettertag sollte es auf den Töpfer zum Bouldern gehen. Aufgrund der Sperrung in Oybin haben wir auch erstmal eine kleine Rundfahrt gemacht, bis wir am Parkplatz angekommen sind. Nach einem schweißtriebenden Aufstieg wurde erstmal die Hängematte beim Käseblock aufgehangen. Danach zerstob die Schar in alle Richtungen. Komisch war nur, dass es die ganze Zeit leicht nach Rauch roch. Ein kleiner Erkundungsspaziergang brachte eine illegale Feuerstelle zu Tage. Mitten im Nadelwald bei furztrockenem Boden hatten sich wohl gestern welche eine kleine Party gegönnt - zumindest sah es durch die leeren Flaschen und erbrochenen Überresten so aus - und wie es sich gehört richtig Feuer gemacht. Dazu noch ein paar Bierbänke von der Töpferbaude "ausgeliehen" und früh wieder schön abgerückt. Der Brandgeruch kam von dem schwelenden Waldboden ringsrum. Also schnell zur Baude gelaufen und Bescheid gegeben. Nach 50l herübergeschleppten Wasser kam auch die Feuerwehr vorbei (sehr zu Emmas Freude: "Feuerwehr, Feuerwehr - ohhhh!") und beseitigte noch den Rest Glut... Es gibt wirklich Idioten...
Nachdem das erledigt war, konnten alle ihre Finger an dem schon sehr aggressiven Fels schinden. Boulder bis fb7a+ konnten wir abknipsen und auch noch eine Erstbegehung am Käseblock war drinn! Cool.
Pressen, pressen, pressen (fb 7a+)

Emmas bevorzugtes Bett zum Mittagsschlaf: die Hängematte
Am Abend in der Hütte nutzten wir das herrliche Wetter und durchstiegen den Nonnensteig, während Sarah, Emma und Kelly das Abendbrot zubereiteten. Insgesamt ein schöner Steig mit viel Metall und ein paar herrlich luftigen Stellen mit viel Ausblick auf die Jonsdorfer Felsenstadt.

Auf dem Gipfel

Die letzten Meter mit der Seilbrücke über die Felsengasse

Den Samstag haben wir bis mittags noch an den Felsen überm alten Sportplatz verbracht, bevor wir in zwei Gruppen wieder die Heimreise antraten: die Einen mit Schmaspurbahn und Zug, der Rest im Bus direkt nach Hause.
Schön war´s gewesen und ich bin bald wieder hier! Ein Vögelchen hat gezwitschert, dass mehrere sächsiche Ringe bereitliegen und darauf warten in den Felsen gekloppt zu werden! JUHUU!!!!

Viele Grüße
Basti