Nachdem wir am Samstag 18 Uhr mit dem Zug aus dem Ferienlager wieder in Chemnitz angekommen sind, hieß es am abend noch Bus auspacken. Den Sonntag Vormittag haben wir dann genutzt um uns wieder richtig reisetauglich zu machen und so konnten wir pünktlich zu Emmas Mittagsschlaf wieder in unseren eigentlichen Urlaub starten. Es sollte ins Allgäu gehen, wo wir eine Hüttentour geplant hatten. Mal schauen, ob das Emma gefallen würde.
Aufgrund einiger Wetterkapriolen war unser erstes Ziel jedoch der Tegernsee, denn alles westlich davon stand im Regen und Gewitter. Wir jedoch mussten in Oberwarngau nur eine Stunde im Regen ausharren und konnten schön das Gewitter beobachten, das knapp an uns vorbeizog.
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Im Regen bei Oberwarngau |
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Unter der Heckklappe lässt es sich auch bei Regen gut kochen und essen |
Am Montag war es trocken und so konnten wir in aller Ruhe die letzten Kilometer bis zum Tegernseen fahren. Kurz beratschalgt, sollte es auf den Wallberg gehen. Emma war total begeistert von der Seilbahn (ein Wort, dass uns den Rest der Woche begleiten sollte:) und oben angekommen pfiff ein scharfer Wind, sodass wir erstmal schauen musste, wie wir am besten möglichst im Windschatten eine kleine Tour gehen konnten. Der Setzberg schien uns hier als eine gute Möglichkeit um mal zu testen, wie und ob wir mit Emma auch Bergwandern gehen konnten. Bis zum Wallberghaus saß sie in der Kraxe, als die Wege dann aber schmaler wurden, gab es kein halten mehr. Emma stiefelte los und zeigte uns immer, wo wir langgehen sollte. Nach ca. 50 Höhenmetern war bergauflaufen aber nicht mehr so cool wie bergab, also sind wir umgedreht und an vielen Kühen vorbei zu einer Alm, wo wir erstmal ausgiebig Mittag gegessen haben. Anschließend haben wir Emma wieder in der Kraxe getragen - Mittagsschlaf war angesagt. Wir nutzten die Chance und stiegen noch auf den Setzberg und danach ging es wieder zurück zur Bahn.
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Am Wallberg mit Blick auf den Tegernsee |
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Berg heil auf dem Setzberg |
Den Abend haben wir auf dem Großraumparkplatz der Wallbergbahn verbracht. Ein wunderschön großer Parkplatz mitten im Wald und keine Sau da. Über Nacht fing es wieder an zu regnen und auch der Vormittag war durchaus feucht von oben. Da das Wetter aber besser werden sollte, setzten wir um und fuhren zu unserem eigentlichen Ziel: das Kleinwalsertal. Hier hatten wir uns eine kleine Hüttentour herausgesucht, die wir unbedingt mal laufen wollten. Nachdem wir am Berghaus Moser am Anfang des Wildentals einen Parkplatz gefunden hatten, bereiteten wie schonmal alles für morgen vor.
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Unser Schalfplatz am Berghaus Moser mit Blick ins Wildental |
Nach einem gemütlichen Frühstück im Sonnenschein schulterten wir die Rucksäcke und auf gehts. Sarah hatte unsere Sachen und Getränke, ich Emma in der Kraxe und diverse Spielsachen daran. So kam jeder auf ca. 15-18kg Gewicht, die ungewohnt wieder ganz schön gedrückt haben. Über eine Zufahrtsstraße ging es erstmal gemütlich zur Fluchtalp und ab da steilte sich der Weg auf. Das Tempo wurde ein bisschen langsamer und der Schweiß ronn hinab. Nach 1,5h Aufstieg erreichten wir die Fiderepasshütte. Es war kurz vor 1 und die große Sonnenterasse war brechend voll. Das Personal war komplett ausgebucht, wir sollten erst halb 3 nochmal vorbeikommen und nach einem Lager fragen. Also machten wir es uns in der Sonne vor der Hütte bequem und konnten endlich mal alle 4 von uns strecken und erholen. Wenn da nicht so ein kleines Energiebündel wäre, dass jetzt mit voller Energie die lokale Umgebung erkunden wollte... :)
Nachdem wir ein Lager bekommen hatten, hatten wir immer noch Zeit bis zum Abendbrot. Hier gibt es eine sehr spannende Materialseilbahn und auch 3 Hausschweine, die Emma am Anfang ein wenig unheimlich fand, später aber recht interessant. Mit spielen und rumtoben haben wir dann die Zeit zum Abendbrot rumbekommen und Emma hat es sich im Lager bequem gemacht. Wir haben noch den Sonnenuntergang angeschaut und dann ein bisschen im dunkeln die Ruhe genossen, bevor wir uns auch in die Horizontale begeben haben.
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Die Fiderepasshütte im Abendlicht |
Die Nacht verlief ganz gut, Emma hatte nur einmal Durst und eine volle Windel, ansonsten haben eher die Schnarcher den Schlaf gestört.
Nach einem leckeren Frühstück mit Bircher-Müsli und Schnitten ging es weiter. Zuerst die Fiederepassscharte hinauf und dann zum Krumbacher Höhenweg hinab. Auf halber Abstiegsstrecke wollte Emma auch laufen ("alleine!") und so ging es die nächsten Kilometer ein bisschen gemütlicher voran. Über steile Stellen wurde runtergerutscht oder abgeklettert. Der Weg war auch spannend, ein kleiner Pfad mit viel Felsen schlängelte sich den Hang hinab. Mancher Fels musste auch nochmal hinaufgeklettert werden.
Wie hatten wieder Kaiserwetter und konnten so einen herrlichen Blick auf die Allgäuer Alpen werfen. Aussichtsreich ging es dann auf dem Höhenweg weiter, an etlichen Kühen und einem Maultier vorbei, wobei Emma echt unheimlich viel selber gelaufen ist. Es hat ihr aber auch Spaß gemacht - die Wege sind halt auch anders als zu Hause...
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Über aussichtsreiche Pfade ging es zum Krumbacher Höhenweg hinab |
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Malerisch, oder? Blick in Richtung Mindelheimer Hütte, unserem Tagesziel |
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Meine zwei Wandermädels! |
Obwohl wir uns Zeit gelassen hatten, erreichten wir kurz vor 13 Uhr die Mindelheimer Hütte. Einen Vorteil hatte das: Um eins war Lagervergabe und so konnten wir schon unsere Lager beziehen. Nach einem Kafffetrinken spazierten wir noch zur Kemptner Scharte und erkundeten somit schonmal einen Teil des morgigen Weges. Die Schotterfelder boten natürlich ein großes Spielpotential: Türme, Mauern, Steine rutschen lassen,... Immer wenn uns Wanderer entgegen kamen, hat Emma uns an die Seite gezogen und sie vorbei gelassen ("vorbei, bei").
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Emmas großer Spielplatz |
Emma war am Abend noch ganz schön aufgedreht und hat mit Oskar, ein kleiner Junge,den wir auf der Hütte kennengelernt hatten, Fanger über die Eckbänke gespielt. Naja, irgendwann haben wir uns dann das Drehbein geschnappt und wollten duschen gehen. Leider war das warme Wasser schon alle, also mussten wir uns mit kaltem Waschwasser zufrieden geben. Emma hat´s nicht so gut gefallen...
Danach ging´s aber in Emmas kleine Höhle und nach einer kurzen Zeit war sie schon im Land der Träume. Wir haben den Abend noch Halma gespielt, bevor wir uns dann auch ins Bett verabschiedet haben.
Am Freitag stand dann schon unsere letzte Etappe an. Über die Kemptner Scharte ging es wieder ins Wildental hinab. Der Abstieg von der Scharte war gnaz schön steil aber gut gangbar. Emma konnte voller Begeisterung aus der Kraxe beobachten, wie ein Hubschrauber Material zu einer Alm geflogen hat. Nach den steilen Abstiegsmetern musste am vorbeifließenden Bach erstmal gematscht werden und da Emma immer ins Wasser wollte, habe wir ihr die Schuhe ausgezogen und ein bisschen barfuß im eiskalten Wasser rumlaufen lassen. Hat sie nicht gestört...
Nochmal ca. 400Hm Abstieg standen vor uns, bevor wir uns auf der Fluchtalpe eine deftige Mittagsjause gönnten. Ganz nebenbei warteten wir auch auf die Materialseilbahn von der Fiderepasshütte - ich hatte nämlich meinen Pulli dort liegen gelassen. Nachdem wir satt, Emma nass vom Wassermatschen waren schwebte die ersehnte Bahn heruntern und ja, mein Pulli lag drinn! :) Die letzten Meter ging es dann gemütlich das Wildental hinab. Emma im Sauseschritt und wir im straffen Wanderschritt.
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Auch den steilen Schlussabstieg ins Wildental ist Emma zur Hälfte selbst gelaufen, stark! |
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Ruhe und planschen an der Fluchtalpe |
Somit ging unsere kleine Hüttentour schon zu Ende. Emma ist fast die Hälte der Strecke selber gelaufen und für´s nächste Mal wissen wir, dass 3h-Touren definitv zu kurz sind. Da verbringt man den ganzen Nachmittag an der Hütte und muss sich Bespaßungsprogramme ausdenken...
Nachdem wir unseren Bus wieder gepackt hatten, ging es auf zum letzten Ziel: Achberg am Bodensee. Hier wohnen Rainer und Ursula, die wir in Frankreich kennengelernt hatten. Schon seit ner ganze Weile wollten wir uns nochmal treffen. Nachdem wir ca. 30 Minuten herumirren den passenden Weiler und die dazugehörige Straße/Hausnummer gesucht und gefunden hatten gab es ein freudiges Hallo. Ganz zu Emmas Freude gab es hier Ziegen, Katzen und jede Menge Bienen. Bei einem leckeren Abendessen haben wir bis spät in die Nacht gequascht und Pläne für morgen geschmiedet.
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Abendliches Grillen in Achberg |
Da es heiß werden sollte, sind wir vormittags nach Schwarzenberg (im Bregenzer Wald!) klettern gefahren. Obwohl Ostseite, stand hier die Sonne voll drinn und es war, sagen wir mal, warm. Nichtsdesto trotz haben wir hier ohne Topo ein paar schöne Wege geklettert. Nach einer kleinen Abkühlung für Rainer und mich in der vorbeifließenden Ache sind wir dann nach Loisach an den Bodensee baden gefahren. Bei Freibadatmosphäre haben wir hier den Nachmittag gemütlich verbracht. Auch mal schön.
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Emma fliegt mit Rainer durch die Gegend |
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Mittagsruhe im Schatten -bei der Hitze erträglich |
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Ich in irgendeiner Route (ca. 7), ohne KleFü klettern zu gehen kann auch manchmal schön sein |
Leider war damit unser Urlaub schon um und wir sind Sonntag wieder gen Heimat gefahren. Aber die Urlaubsplanung für nächstes Jahr ist bei uns schon fast durch - das macht Hoffnung!
Viele Grüße
Basti