Sonntag, 31. August 2014

2. Woche


Vom Ötztal aus sind wir über das Engadin und Bergell in Richtung Comer See gefahren. Die Fahrt war sehr aussichtsreich – hier müssen wir auf jeden Fall nochmal in den Urlaub herfahren. Am Comer See angekommen haben wir 2 Nächte  Verbracht, um erstmal wieder ein wenig aufzutauen und Wäsche zu waschen. Emma hat es unheimlich Spaß gemacht, endlich wieder nur in dünnen Sachen in der trockenen Wiese  herumzutoben. Allerdings, wie sollte es anders sein, fing es am 2. Tag herrlich an zu pieseln. Wir haben zwar trotzdem eine Tour zu einer Wallfahrtskirche oberhalb unseres Zeltplatzes gemacht, aber letzten Endes sind wir nach eingehenden Wetterrecherchen ins Tessin gefahren. Nach über 3h Gezuckel  sind wir im Maggiatal angekommen. Hier ist für die nächste 4 Tage unser Zuhause der Zeltplatz Bella Riva. Der Name ist Programm, direkt hinter dem Deich fließt die Maggia, ein herrlich klarer Gebirgsfluss mit großen runden Kieseln. Gebadet haben wir hier sehr gut und Emma konnte Steine sortieren. Unser Zeltplatz hat mit seinen 4 Sternen auch eine Babybadewanne mit Duschaufsatz und Wärmelampe, hier kann Emma jeden Tag baden. Ansonsten sind noch sehr viele Familien mit Babys und Kindern hier, was uns auch wieder zeigt, wie unkompliziert und lieb unsere kleine Maus ist (Gegenüber wohnt eine Familie mit Schreikindern…).Emma hat 2 Tage ein kleines bissl  Dünnpfiff (wir denken, dass sich der nächste Zahn ankündigt) , sodass wir sie auf Muttimilch und Tee  setzen, aber mittlerweile futtert sie wieder alles mit.
Da die Klettertage in letzter Zeit wieder recht kurz gekommen sind, haben wir uns für das Gebiet um Avegno einen Boulderführer besorgt und sind am folgenden Tag im Gneis bouldern gewesen. Zuerst mal das positive: die Reibung ist der Hammer. Auch die Blöcke liegen schön im Wald verstreut herum, sodass immer ein schattiger Platz zu finden ist, wo das Basislager aufgeschlagen werden kann. Allerdings sind die Boulder ganz schön sackschwer. Eine fb6a hab ich geschafft, alles darüber und sogar einiges darunter  hab ich einfach nicht hinbekommen. Das hat natürlich meine Motivation ein wenig nach unten geschoben, Sarah hingegen hatte einen richtig guten Lauf.
Am nächsten  Tag sind wir immer an der Maggia entlang nach Ponte Brolla gewandert. Hier hat sich der Fluß einige Meter tief in eine Gesteinsschicht gefressen und eine interessante Klamm gebildet.
Dann stand der nächte Ortswechsel an: wir fahren über das Wallis nach Chamonix, wo wir Nadin, Emilio und Daniel treffen. Auf dem Zeltplatz 2 Glaciers beziehen wir mit super Aussicht unser Quartier. Direkt unterm Mount Blanc stehn  wir – im Dauerregen. Na hoffentlich wird’s besser. Zum Glück hörte es über Nacht auf und wir waren heute klettern in La Fayet. Dazu muss man sagen, dass der Gneis ein wenig brüchig ist und wir erst in dem Bereich waren, der als etwas grottig beschrieben wurde – überhängend und düster. Der Untere Bereich waren Platten, wo wir noch 2 schöne leichtere Wege geklettert sind. Den Kids gefiel der untere Bereich auch viel besser, hier konnten die beiden toben und krabbeln ohne ständig in Versuchung zu geraten Steine zu kosten und sich beim hinfallen wehzutun J. Für die nächsten Tage stehen noch bouldern und wandern an, nur müssen wir alles ein wenig wetterabhängig machen.
Rast im Bergell
Waschtag am Comer See - Emma genießt es ohne 3 Pullies zu krabbeln
Trübe Aussichten
Sarah versucht sich in einer 6c+ in Avegno
Die Maggia bei Ponte Brolla
Im windigen Wallis
Campingplatz in Chamonix - aber bitte mit Aussicht

La Fayet - 6b+ - an einer brüchigen Wand, die schön im Unterholz steht... Aber man muss auch mal schlechte Sachen klettern, damit die schönen wieder schön sind
 Liebe Grüße
BSE

Sonntag, 24. August 2014

Le Tour de France - Ötztal

Seit Sonntag sind wir auf großer Reise. Nach einigen Bauwochenenden am Bus ist es jetzt endlich soweit für den großen Praxistest. 2 Monate Zeit und jede Menge Pläne liegen vor uns. Passend zum Titel, sind wir diese Woche erstmal mit Sören im Ötztal.Unterstützung bekamen wir zwischendurch noch aus Flöha und von meinen Eltern.
Das Wetter war die ganze Woche  icht so typisch Sommerhaft - max. 14°C, und eigentlich jeden Tag irgendwie Regen. 2 Tage hatten wir aber auch Sonne und konnten im T-Shirt klettern. Unser Basislager haben wir auf dem Zeltplatz Winkle aufgeschlagen, ein einfacher aber schöner Campingplatz. Von hier aus sind wir je nach Wetter ausgeschwärmt. An der Engelswand (hier haben wir auch den David Lama getroffen) und in Oberried (hier haben wir Hans Jörg Auer getroffen) waren wir draußen klettern. Zwei sehr schöne Gebiete im Granit mit recht unterschiedlicher Kletterweise. Hier haben wir wieder mal gemerkt, wo unser Kletternieveau gerade ist - auf jeden Fall nicht in TOP-Form. Trotzdem konnte wir hier Wege bis 7+ klettern. Sören war natürlich gut in Form und konnte auch eine 9- steigen. Wir haben aber auch noch ein wenig Zeit dafür. Weitere zwei Tage waren wir in der Imster Kletterhalle und alter Schwede ist das eine Halle. Richtig drinnen waren wir garnicht, weil das Sonnendeck außerhalb so weit überhängt, dass es auch bei Regen trocken ist und fantastische Routen hat. Internationales Flair ist durch etliche Nationalkader aufgekommen, die hier Trainiert haben. Supergeil! Hier sind auch wir zur Höchstform aufgelaufen :-)
Unsere Emma ist auch super drauf. Wir machen jetzt jeden Tag richtiges Ausdauertraining, so viel will sie laufen und krabbeln. Das merkt man auch am Hunger, denn neben dem voll-gestillt-werden futtert sie unser Essen auch noch mit (Spaghetti, Gnocchi, Knödel, usw.). Emma kann jetzt auch schon ganz allein am Croozer und diversen Zäunen stehen und fällt nur noch wenig um.
Heute hatte es früh nur 7°C und Regen (ab 2000m hat es geschneit) und deswegen sind wir gerade auf den Weg nach Süden, wo wir im Tessin auf besseres Wetter und wärmere Temperaturen hoffen.
Emma lässt es sich mittlerweile gut schmecken - auch typisch Tiroler Knödel stehen auf dem Speiseplan


Unsere Busfahrerin

Sarah in "Der Wolf und die 7 Geislein" 6+ an der Engelswand

Oberried - ein herrlich gelegener Klettergarten mit Kühen am Wandfuß

Das Sonnendeck der Imster Kletterhalle - Kelly an der Kante

VIele Grüße
Basti, Sarah, Emma

Samstag, 2. August 2014

Harz 7 - JDAV Sommerferienkletterlager

Dieses Jahr verschlug es uns zum Sommerferienkletterlager mal nicht in den Sandstein. Unser Ziel war der westliche Teil des Harzes, wo wir eine Woche lang im Granit rumgehampelt sind. Diesmal sind es ein paar mehr Bilder geworden, daher sortieren wir das jetzt mal nach Tagen:

Samstag
Anreisetag. Obwohl wir schon langen Radstand haben, waren alle Autos bis zum Rand beladen. Croozer, 3 Crashpads und Ausrüstung für 13 Personen nehmen aber auch ne ganze Menge Platz weg. Die Hilde war tiefergelegt - wir haben nachgerechnet: wir waren 20kg über der zulässigen Zuladung :-)
Nach 3h Fahrt sind wir dann an unserer Unterkunft angekommen, die Malepartushütte in Oderbrück. Da es auch auf 800 mNN noch viel zu heiß war, sind wir für den Rest des Tages zum Oderteich gewandert, die Badesachen im Gepäck. Über Moore ging der Weg, sodass wir den Croozer öfters tragen mussten bis zum Badebereich an der im 18.Jh. erbauten Talsperre. Hier war natürlich schon einiges los, aber wir haben trotzdem ein schattiges Plätzchen ergattern können. Die Abkühlung tat wirklich gut und auch Emma hat sichtbar viel Spaß beim Planschen gehabt.
Der Oderteich - sehr geil zum Baden

Emma in ihrem Element
Tonnenweise hingen die Blaubeeren am Wegesrand
Sonntag
Am Sonntag stand der Erste Klettertag an. Es ging ins Okertal, welches einen ganzen Kletterführer füllt. Gespannt haben wir Ausschau nach imposanten Gipfeln gehalten, doch auf den ersten Blick fällt gar nichts so richtig auf. Erst auf Höhe der Marienwand schieben sich imposante Granitgestalten aus dem Berghang heraus.
Aufgrund der Hitze haben wir uns allerdings ein paar kleine Felsen rund um den Tank ausgesucht. Schön im Wald am Westhang gelegen waren hier die Temperaturen noch halbwegs erträglich. Die Einstiege waren zwar teilweise nur durch Himbeergestrüpp zu erreichen, aber die Felsen recht sauber und mit herrlichen Rissen und Reibungsplatten garniert. Hier sind alle nach Herzenslust geklettert (wobei die Lust durch die Wärme manchmal ein wenig wenig war). Riß und Reibung waren sehr dominant und alle haben sich (mehr oder weniger heroisch - nor, Kelly) wacker geschlagen.
Dass in direkter Nachbarschaft  noch ein paar Boulderblöcke rumlagen, hat für ein wenig Abwechslung gesorgt. Hier merkt man erstmal wie schwer die unteren fb-Schwierigkeitsgrade sein können, wenn man nicht mal seinen Arsch hochbekommt.

Bianca in der "Nordkante" (IV+) an der Hauskante
Tobi klemmt im "Rechten Südrß" (III) am Nachbar
Luise hangelt sich die "Westseite" (III+) am Nachbar hinauf

Kelly reibt sich die "Tigerkante" (V+) hinauf

Kletterversuche
Nancy auf dem Weg zur glatten SW-Kante (VI-)
Abendliche Routine: Werwolf spielen

Montag
Der Montag startet nicht so berauschend - Regen. Dadurch hatten sich (zumindest auf Höhe der Hütte) die Temperatur schon merklich abgekühlt. An klettern war natürlich nicht zu denken, also bin ich mit Joni nach Braunlage zum Einkaufen gefahren (26°C bei fast 100% Luftfeuchte - eine richtige Waschküche...), während der Rest sich die Zeit mit diversen Seil- und Gymnastikübungen vertrieb.
Ab 11 war es von oben trocken und ab da haben wir die Fußbusse geschnürt und sind ein wenig auf der Hochebene wandern gegangen. Von der Hütte ging es den Königsweg über schöne Wege in Richtung Torfhaus. Auf halber Strecke sind wir dann nach rechts mit grober Richtung Brocken geschwenkt. An dessen Abzweig mussten wir entscheiden, ob wir einen Gipfelsturm wagen wollten, oder nicht. Mittlerweile wanderten wir 1m unter der Nebelgrenze und der Brocken ist ja für Wetterkapriolen bekannt. Nichtsdestotrotz sind wir über den alten Kolonnenweg und danach immer entlang der Brockenbahn bis ganz hinauf gelaufen. Oben angekommen empfangen einen die typischen Touristen, die ohne Bahn oder Pferdegespann nie auf so eine Höhe kommen würden. Am Felsbrocken auf dem Brocken haben wir Rast gemacht und natürlich, wenn ein Fels da ist, muss der beklettert werden. Handlose Aufstiege, Durchstützprobleme, Faustrisse - was man aus so einem touristisch erschlossenem Gipfelblock alles herausholen kann...
Der Rückweg ging dann wieder entlang der Bahn zum Dreieckigem Pfahl, von wo aus wir über den Bodebruch wieder zurück zur Hütte sind. Emma hat fast den gesamten Abstieg verschlafen... wie knülle man vom Tragen und geschoben werden sein kann :)
Andere Blickwinkel
Durchs Moor zum Brocken
Nebel drückt
Auf dem Brocken aufm Brocken
Was gibt´s denn hier zu sehen?
Dienstag
Heute war wieder Sonne pur angesagt. Diesmal ging es in den Ostharz, genauer nach Schirke zum Kleinen Feuerstein. Der erste Schreck gleich am Parkplatz: 5€ pro Auto... Die haben doch die Meise. Kostenlos dazu gibt es ständige "Fahrt zum Brocken"-Rufe von den Pferdekutschern (24€pP für hoch und runter...)
Naja, los ging´s in Richtung Bahnhof. Beim Aufstieg merkten wir schonwieder, dass es immernoch recht feucht und warm war - die Brühe lief... Vom Bahnhof geht es dann nur noch 100m eine Schneise in den Wald hinein, bis man vorm beeindruckenden Feuerstein steht. Schön auf flachem Waldboden (der durch viele Granitbrocken bestimmt schön für Kleinkinder zum rumtoben ist) steht er freigeschnitten da. Schon bevor wir in den Kletterführer geschaut haben, sehen wir einige Hammerlinien.
Ich hatte zuerst Kletterzeit und bin gleich in den Westriß (VI). Herrliche Kletterei, überall Henkel und schöne Handklemmer bei bombastischer Absicherung. Einzig der wirklich sehr kurze enge Kaminausstieg ist ein wenig schindig. Währenddessen wurden noch die "Nordwand" (IV) und der "NW-Weg" (III) belagert und mit Erfolg gestürmt. Tobi erhöhte seine Vorstiegsschwierigkeit mit dem "Südwestweg" auf V, Sören kämpfte mit dem "Feuerzauber" (VIIIa) und bezwang ihn letztendlich. Sarah ist auch den Westriß hinauf und nach einem erneuten Bodenpersonalwechsel bin ich die "Direkte Südwand" hinauf (RPVIIc). Unten gibt es herrliche Kellen, die man in Granit gar nicht erwartet und oben hat man ein fetten Boulderproblem über ein kleines Dach. Das wurde durch geschätzte 40°C in der Wand nicht einfacher, aber geknackt hab ich´s trotzdem. Nur meine Nachsteiger hingen ein wenig an der Stelle, sodass ich mir 2 sonnig rote Oberschenkel geholt habe.
Kommunikationsprobleme: Luise ausrüstungslos in der "Nordwand", nur der unter Teil war noch mit Sicherungen eingehangen, der obere Teil wurde schon ausgebaut. Ach ja.... :)

Sarah im Westriß (VI)

Bodenpersonal

Sören kämpft im "Feuerzauber" (VIIIa)
Küchendienst
Mittwoch
 Okertal die 2. Unser heutiges Ziel war die Marienwand. Schon von der Straße sieht dieses schön freigestellte Wand sehr imposant aus, da 60m hoch.
Unsere Zustiegsvariante erweist sich als sehr hitzefreundlich - einmal quer durch die Oker. Direkt am Fluß ist eine große ebene Fläche die von ein paar Bäumen Schatten gespendet bekommt, direkt dahinter steigen die Felswände auf. Fantastisches Kindergelände (für Große und Kleine). Wir haben unser Tarp noch zusätzlich aufgespannt und die Crashpads teilweise als Liegefläche genutzt, teilweise um den benachbarten Block zu bebouldern.
Heute gab es für alle eine große Portion Mehrseillängen. Geklettert haben wir:
"Alte Südwand" (IV+), "SW-Kante" (IV), "Balkonweg" (VI), "AV Direkter Balkonweg" (VI+), "Gecko alive" (VI+), "Südrinne" (III), "SO-Grat" (II) und den ersten Teil vom "Eichhörnchenweg" (V+). Ordentliche Ausbeute also.
Sarah und ich wollten eigentlich mal zusammen ne lange Tour klettern (Balkonweg), da Emma gerade eingeschafen war und wir gerade mal wieder genügend Bodenpersonal hatten. Sarah hat es aber kaum bis zum Ausstieg geschafft, da ging hinter mir die Sirene an und ließ sich auch von 4 verschiedenen Leuten nicht beruhigen. Also ist Bianca nachgestiegen und ich hab den Grund für das Gebrüll gesucht - eine knallvolle Windel. Nach einer Runde Wickeln war die Welt wieder in Ordnung. So kanns gehen. Ich bin dann Gecko alive hinauf, eine Reibungsplatte par exelence. Die aufgeheizten Felsen haben sich zwar positiv auf den Sohlengummi ausgewirkt, aber dafür umso negativer auf die Hände - es ist halt kein Saugfähiger Sandstein, sondern Granit. Insgesamt aber ein hervorragender Weg
 Da hier fast alle Wege mehrere Sternchen haben und sich wirklich geil klettern lassen, haben wir die Hitze gar nicht so dramatisch wahrgenommen (obwohl die ganze Zeit Sonne in der Wand war). Strukturen aus Granit, die sich wie Sinter klettern lassen, begeistern einfach nur...
Die Oker lud natürlich zum Bad ein, das auch ausgiebig genutzt wurde.
Kelly in der genialen "Alten Südwand" (IV+) an der Marienwand
Was soll Mutti denn jetzt machen?

Den hab ich dir rausgesucht
Schau doch mal - so schwer ist der gar nicht...

Hochbetrieb - und außer uns waren keine Kletterer da

Zum Glück sind das nicht meine Eltern...
Abkühlung
Antonia steig die "SW-Kante" (IV)  nach
Abendliche Grillaktion vor der Hütte
Donnerstag
Heute war nur bis nach dem Mittag schönes Wetter gemeldet, also haben wir uns auf die Suche nach einer Halbtagsbeschäftigung gemacht, die aber kindertaugliches Gelände bietet. Da wir auch mal einen Tag bouldern gehen wollten, haben wir Heiko Apel´s "Harz Block" durchstöbert und haben das "Kreuz des deutschen Ostens" bei Bad Harzburg ausgemacht. 40 Minuten Zustieg klingen sehr gut (nicht Sportkletter-tauglich) und es gibt eine Menge leichter Boulder und auch ein paar Nüsse zum knacken. Nachdem wir in Bad Harzburg 3 Ringeln gefahren sind, haben wir den Parkplatz gefunden und uns auf den Weg gemacht. Nach 40 Minuten und einigen Höhenmetern waren wir auch da und es war schon schick. Eine Wildwiese mit herrlichem Ausblick auf das Harzvorland. Darauf ein Granitsockel, der mit einem riesigen Kreuz betont wird. Dazu recht absprungfreundliches Gelände. Das hatte natürlich zur Folge, dass (sobald das Tarp aufgebaut war), ich mit Emma alleine darunter saß und der Rest sich die 3 Crashpads teilte und Probleme knackte. Alles hier jetzt aufzuzählen wäre zu viel, aber von fb3 bis fb 6b haben wir alles gemacht. Sören hat eine ganze Weile am "Kreuzgang" (fb6c) getüftelt und als es dann langsam spannend wurde (alle Züge klappen), öffnet der Himmel seine Schleusen. Unterm Tarp und einem Überhang sitzen wir knapp eine Stunde und erzählen Geschichten, Emma isst Himbeeren und wir warten darauf, dass es aufhört.
Wieder trocken geht´s dann wieder zurück zum Auto und zur Hütte. Mit der Hilde war die Auffahrt nach Torfhaus echt spannend. 2. Gang, 30 km/h und alle "paddeln" aus dem Fenster - wir hatten definitv Spaß.
Abends war eine halbe Stunde Blaubeeren sammeln vor der Hütte angesagt - 3kg sind es geworden. Mit viel Joghurt und Eierkuchen haben wir die dann in den nächsten Tagen weggefuttert.
Nancy im "Kreuzstieg" (fb5a SD)
Kinderfreundliches Ambiente

Sarah, streck dich... (Dixie, fb5b SD)
erzwungene Regenpause
Freitag
Eigentlich wollten wir heute am letzten vollen Tag nochmal klettern gehen, aber das Wetter macht uns gehörig einen Strich durch die Rechnung - mehr oder weniger ohne Unterlass schüttet es, als gäbe es kein morgen.
Also haben wir eine Seiltrage gebaut und ein wenig rumgegammelt bis es mal weniger geregnet hat. Raus!!!! Wir wandern über den Märchenpfad eine Stunde durch Moor nach Torfhaus. Ein wirklich schöner Weg, halt leider nur nicht Croozertauglich. Aber Sören und Joni haben sich wacker geschlagen und Sherpa gespielt.
In Torfhaus waren wir kurz im Globetrotter (mittlerweile drascht es wieder als allen Rohren) und sind dann mit dem Bus wieder zurückgefahren (35€ für 2 Haltestellen/3min Fahrtzeit...)
Den Rest des Tages beherrschte ein Thema: Wehrwolf...
Der Märchenweg durchs Moor
Samstag
Nachdem die Hütte um 10 wieder blitzeblank war (zeitiges Aufstehen sei Dank) sind wir nach Schierke gefahren, um nochmal 2-3h klettern zu gehen. Eigentlich wollten wir an die Vogelherdklippe (kurzer Zustieg), aber da der eingezeichnete Parkplatz irgendwie ein Campingplatz war und nur für deren Nutzer beparkbar ist, sind wir weiter gefahren und dann an die Schnarcherklippen gegangen. Überraschung: wir haben einen Parkplatz entdeckt, der nichts kostet und das in Schierke!!!
Die beiden Klippen sind schon sehr eindrucksvoll, allerdings würde ein beherzter Freischnitt mal richtig gut tun. Die Hälfte der Wege will man gar nicht klettern (grün, Urwald, bähh) und der Rest war noch feucht von letzter Nacht. Einzig der Bereich um den Alten Weg an der Südlichen Schnarcherklippe war trocken. 4 Wege zwiachen I und VI haben gereicht, sodass wir mal wieder zu spät am Auto waren. Auch hier lässt es sich schön klettern und vom Gipfel kann man (geradeso) den Blick über den Harz schweifen lassen.
Nachdem wir Tobi abgegeben hatten, haben wir uns auf den Rückweg nach Chemnitz gemacht und sind dabei an den Teufelsmauern vorbeigefahren - da schlug doch das Sandsteinherz wieder höher. Allerdings werden viele Interessante Gründe hervorgebracht, dass man am Großteil der Ostharz-seitigen Gipfel und Felsen nicht klettern darf. Hier werden leider kompromisslos einseitige Interessen durchgesetzt. Schade, es würde sich sonst noch mehr lohnen.
Alex im Weihnachtsweg (III)
Insgesamt ist der Harz schon eine Reise wert. Allerdings sollte man sich vorher informieren, wo noch geklettert werden darf. Dort wo wir waren lohnt es sich aber auf jeden Fall.
 Den beiden Harz-Kletterführern merkt man auch an, dass sie schon ein bischen älter sind. Die Zustiegsskizzen sind eher informativ, besser ist es, man hat eine Wanderkarte dabei (hatten wir nicht). Auch der Boulderführer ist manchmal ein wenig verwirrend, was die Anfahrtsbeschreibung ist. Am Felsen/Block sind beide aber sehr gut.
Wir haben definitiv noch nicht alles gesehen - es wird also irgendwann nochmal einen Urlaub hier geben, allerdings brauchen wir nächstes Jahr zum Sommerferienkletterlager mal wieder ein wenig Sandstein - manchen hat man den Entzug schon angemerkt.

So, viel Text und Bild, daher hat es auch ein wenig länger gedauert. Derzeit bereiten wir unseren Bus noch ein wenig umbautechnisch auf unsere große Reise vor, daher ist an sportliche Draußen-Aktivitäten nicht zu denken. NUR NOCH 2 WOCHEN!!!!! Ohhhhh, das wird bestimmt schön... :)

Viele Grüße
Basti