Dienstag, 29. März 2016

Osterboofen

Dieses Jahr gestaltete sich die Ostereiersuchen ganz nach meinem Geschmack: kalt, wild und mit viel Fels. Wie immer ging es zu Ostern hinaus ins Elbi, diesmal für 3 Tage. 
Die Anfahrt am Samstag gestaltete sich aufgrund technischer Probleme bei der Dresdner S-Bahn ein bisschen länger, da es aber sowieso geregtnet hatte, waren wir nicht in Eile. Nach 3x Umsteigen waren wir schließlich in Schmilka und schulterten unsere schweren Rucksäcke. Eine kleine Stärkung musste an der Mühle noch mitgenommen werden, bevor wir uns hinaufarbeiteten. Liefen wir anfangs noch im Pulk, waren wir spätestens an der Abzeigung zur Starken Stiege allein. Die Steilstufe hinauf ging es mit den ersten Sonnenstrahlen und im T-Shirt. Auf schmalen Pfaden mit schönem Ausblick liefen wir an der Rotkehlchenstiege vorbei zur Heiligen Stiege. An allen Treffpunkten mit offiziellen Wanderwegen war mächtig was los, ansonsten haben wir kaum jemanden gesehen. Da wir noch jede Menge Zeit hatten, haben wir auf dem Carolafelsen eine Stärkungsrast eingelegt, bevor wir durch die Wilde Hölle abgestiegen sind. Da wir keine Lust auf breite Wege hatten, sind wir den Kletterpfad immer an den Affensteinen entlang gelaufen und haben ehrfürchtig die Ringe in glatter Wand begutachtet... 
In der Starken Stiege
Ausblick vom Carolafelsen - ein Foto, dass bestimmt nur wenige haben... :)
Durch die Wilde Hölle ging es wieder hinab
Als wir schließlich in unserer Boofe am Wildenstein angekommen sind, wurde erstmal Siedler von Catan gezockt. Beim Sonnenuntergangs-schauen haben wir dann noch eine Packung Toffifee gefunden. Frohe Ostern! :)
 Ich war natürlich schon in der Früh wach und es war recht frisch - vereinzelt hatten wir Reif. Da ich mir aber den Sonnenaufgang ansehen wollte, hieß es anmummeln und los. Sehr schön, nur der Ostwind war echt schweinekalt.
Bloßstock im Morgenlicht
Nach einem leckeren Frühstück sind wir zur Zyklopenmauer gelaufen. Unser Ziel war es, in der Sonne und im Windschatten zu klettern, es waren ja 18°C angesagt, könnte also T-Shirt-Wetter werden... Die Sonne hatten wir in der Wand, jedoch auch jede Menge Wind, sodass ich außer beim Klettern die Daunenjacke kaum ausgezogen habe... Allerdings entschädigten die Wege: Zum Aufwärmen ging´s den "Südriß" hinauf (VIIa), um sich an die Eisenplatten zu gewöhnen, denn anschließend war die "Plattenwand" dran (VIIc). Herrlich! Kleine Leisten und Henkelchen auf einer senkrechten Wand. Das hätte ewig so weitergehen können. Da es uns dann doch zu windig geworden ist, sind wir zur Glocke umgezogen. Dort ging Sören direkt den "Direkten Abendgong" an. Der stand noch nicht im Kletterführer, ssah aber ganz machbar aus. Eine Knirpelwand mit Ring und dann eine Rinne mit einem Zweiten. Anspruchsvoll, für Größere vielleicht etwas schwerer als die angegebene VIIc. Der Ausstieg ist jetzt auf jeden Fall wieder sauber. Der letzte Weg des Tages war dann die "Kleine Reibung" (VI) auf die Glocke. Wahrscheinlich der sauberste Weg hier.
Im "Südriß" (VIIa) mit ein paar Zuschauern (Zitat: "Ein bisschen verrückt muss man da aber schon sein, oder?")
Herrliche Kletterei in der "Plattenwand" (VIIc)

Tobi im Nachstieg
Friedrich balanciert die runde Kante der "Kirchturmstiege" (VIIa) hinauf
Jetzt kommen die schweren Meter im "Direkten Abendgong"(VIIc)
Wieder eine herrliche Abendstimmung
Der Abend wurde etwas länger, da wir nun zu 6. in der Boofe waren. Am Ostermontag besuchte und der Friedrich-Osterhase und hat seine 49 Eier versteckt, die wir natürlich erst suchen mussten, ehe wir klettern durfen. Zum Warmwerden ging es für uns über die "Südwand" (VIIa) auf den Steinbachturm hinauf. Ein Klassiker von Hasse. Sören hat sich dann die "Sandalenpower" (VIIIa) hinaufgepatscht, den ich im Nachstieg nur mit sehr lauter Atmung machen konnte. Da wir wieder ein bisschen in die Sonne wollten, ging es zum Abschluss noch an die Wildensteinscheibe. Mit der "Direkten Ostkante" (VIIb) gab es dort eine wirklich klasse Kantenkletterei. Zum Anschluss sind wir noch die "Silvestervariante" (VIIc) hinauf. Da die Rippe vorm Ring zwar eine wunderbare Zackenschlingenposition abgibt, kleine Anklopfer aber mit Vibrationen antwortet, musste ich erstmal meine Nerven sammeln. Am Ring dann nochmal kurz durchschütteln und die letzten reibigen Meter hinauf. Geschafft!
Ein wunderschönes Ostern!
Guten Morgen!
Unsere Beute!
"Direkte Ostkante" (VIIb) an der Wildensteinscheibe
Viele Grüße,
Basti

Sonntag, 20. März 2016

Rochlitzer Berg

Das Wetter ist ja aktuell nicht gerade sehr Kletterfamilien-freundlich. Weder kann man gescheit im Schnee etwas machen, noch draußen länger als 10 Minuten rumstehen ohne zu frieren. Da hilft es also nur, ständig in Bewegung zu bleiben - wandern zum Beispiel. Und wenn man eh nicht klettern gehen kann, können zumindest neue, bisher unbesuchte Klettergebiete erkundet werden. So waren wir letztes Wochenende am Rochlitzer Berg wandern. Von Biesern aus ging es die Mulde ein Stück aufwärts den Mulderadweg entlang, bis uns ein schöner Spielplatz und ein paar Schafe zu einer kleinen Verweilpause eingeladen haben. Da aber ein eisiger Ostwind ging, fiel diese nicht so üppig aus... Anschließend haben wir mächtig Ausdauer trainiert: der Aufstieg zum Rochlitzer Berg stand an. Mit Croozer bzw. Emma auf den Schultern ging hier ganz schön die Pumpe. Im Wald waren die Wege durch Holzfällarbeiten ganz schön zerwühlt, sodass wir schlussendlich über ein paar schön angelegte Dowhill-Trails bis zum höchsten Punkt gelaufen sind. War bestimmt die erste Befahrung durch einen Fahrradanhänger :).
Oben angekommen zog es uns natürlich sofort zu den alten Steinbrüchen. Mega beeindruckend. Hier gibt es Rißlinien in aalglatter Wand. Ohh, wenn es doch trocken und ein bisschen wärmer wäre... Nach ausgiebiger Begutachtung ging es dann aber weiter, die Kälte kroch wieder langsam unter die Klamotte. Über den Lutherweg bzw. einer abenteuerlicheren Variante ging es wieder zur Mulde hinab und weiter bis Rochlitz. Dort ging es dann wieder auf die rechte Flussseite hinüber und nach einem kurzen Aufstieg standen wir wieder am Auto. Eine schöne Runde, gerade mit Kindern.
Auf dem Mulde-Radweg

Solche schönen Spileplätze gibt es bei uns in der Nähe leider nicht...

Bekanntschaften am Wegesrand

Der Aufstieg zum Rochlitzer Berg

Der Bruchwächter

Der Gleisbergbruch ist bestimmt 30m tief
Blick auf den "Leuchtenden Pfad" (VIIIa)


Blick auf die Altstadt von Rochlitz