Boofen mit den Kids stand auf dem Plan vom letzten Wochenende. Dazu hatten wir alle Register gezogen und schönstes Wetter bestellt. Unser Ziel war für den Samstag der Dreifreundestein am Rauenstein. Hier ziehen sich einige schicke (oder leckere) Risse durchs Gewänd, wo die Rißskills vom Wochenende vorher nochmal ausgepckt werden können. Nachdem wir bepackt wie die Esel von Rathen hinaufgeschnauft sind, gings los. Sören hat die sehr schicke Variante zur NO-Wand gemacht, während ich in den Winkelriß einsteigen wollte, damit alle mal in den Genuß eines leichten Schulterriss/Engkamin/Handrisses kommen können. Beim Auspacken hab ich aber erstmal feststellen müssen, dass meine Kletterlatschen noch zu Hause auf dem Balkon standen... Naja, es ging dann auch ohne Schuhe, allerdings ist Hacke-Spitze da schon etwas unangenehmer und macht den Weg auch bestimmt anspruchsvoller. Als Dessert gab es dann noch den Südostriß. Hier hab ich mir dann aber Jonis Schuhe ausgeliehen - ohne hätte ich hier ordentlich bluten müssen. Im Prinzip reicht ein großes Tau für den Riß und noch eine 12er Schlinge für den Ausstie zur Sicherung. Es klemmt immer ganz hinten im Riß, der Fuß schlackert außen immer ein wenig rum. Sören hat das ganze auf Wand geklettert, dann ist das aber jenseits von VIIa. Joni und Tobi wollten auch ihre Rißfähigkeiten erweitern und haben sich hier hochgeschunden. Nach einem kleinen Abstecher zur benachbarten Khedive haben wir dann unsere Boofe bezogen. Kurz vor dem Abendbrot zog uns der Rauensteinkopf nochmal auf seinen Gipffel, wo Sören Solution (IXb) von oben gesichert geklettert ist - respekt!
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barfuß im Winkelriß (IV) |
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SO-Riß (VIIa), diesmal mit geborgten Schuhen |
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Sören in der Variante zur NO-Wand (VIIa) |
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Sören im AW des Rauensteinkopfes |
Abends gab es dann Nudeln mit Särkewasser und viel selbstgemachte Tomatensauce, bevor die eine Hälfte zu einem Gipfelspaziergang auf den Rauenstein aufgebrochen ist und die andere in der Boofe künstlerische Fotosessions gemacht haben (siehe Titelfoto).
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Unser Quartier für die Nacht |
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Boofenalltag |
Am Sonntag war ich ab 6 auf den Beinen um den Sonnenaufgang zu fotografieren und um 7 waren alle von selbst munter - wer hätte das gedacht, an einem Wochenende :) Gefrühstückt und zusammengepackt war schnell, sodass wir an den Rauensteinturm gezogen sind.
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Noch ist die Sonne nicht da |
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Der Rauensteinturm im Sonnenaufgang |
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nochmal Boofenalltag |
Auch hier gibt es ein paar echte Schmäckerchen. Südwestweg, Lämmelwand, AW, Herbstweg und Schartenriß waren die abgeknipsten Wege. Mein Wunschweg war ja der Schartenriß, VIIb mit Sternchen und zwei Ringen. Bis kurz vorm 2. Ring war es auch totale Klasse, Handriss, Fingerriss, mal n bisschen breiter und dann ging es richtig los. Zwar nicht mehr schwer, aber unheimlich anstrengend folgten 10 Meter Schulterriß und enger Kamin. Höher ging es nur noch in Zentimer und Millimeterschritten, wobei ab und an auch mal ein Griff vorbeikam. Sarah ist hier im Nachstieg auch noch hoch, und das im 7. Monat! Joni hat es leider immer im unteren Drittel am engen Handdriss rausgefeuert, sodass er aufgegeben hat. Kelly hat es durchgezogen (auch durch ein wenig Zug von oben und viiieeeel gutem Zureden. Ganz auf unsere Kosten sind wir im Schulterrißstück gekommen, weil Joni und ich auf dem Massiv waren und uns das Spektakel so aus nächster Nähe ansehen konnten. Wie oft Kelly "gestorben" ist, hab ich nicht mitgezählt, es dürfte aber einige Male gewesen sein :-D
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Kelly stirbt im Schartenriß (VIIb) mit großem Publikum |
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Der Herbstweg (V) |
Kaputt, erschöpft, dreckig, aber dafür mit gekämmten Haaren (wer nimmt denn einen Kamm zum boofen mit?) sind wir dann wieder zurück zur Bahn gelaufen, mit der wir gen Heimat gefahren sind.
In Hoffnung auf noch viele weitere schöne Wochenenden dieses Jahr!
Viele Grüße
Basti