Sonntag, 2. Juli 2017

Val di Mello

Pünktlich am 26.06. kamen wir, wie mit Kelly und Sören verabredet, im Val di Mello an. Die Suche nach dem Campingplatz gestaltete sich etwas schwierig, da man in das Val di Mello nur mit Sonder-Ticket reinfahren darf. Das hatten wir nicht und den Zeltplatznamen haben wir auf der Ausschilderung auch übersehen. Irgendwann sind wir dann auf gut Glück ins Tal hintergefahren und da standen die Zwei auch schon auf dem Zeltplatz.
Wow...hier ragen die Granitberge ja kilometerhoch in den Himmel!!! Und links und rechts säumen Wasserfälle das Tal und überall liegen Granitblöcke aller Größen und Formen herum. Wahnsinn!
Wir lüfteten erstmal das Auto und ließen Emma erstmal rumtoben, bevor es auf Erkundungstour ging. Drei Fahrtage lagen hinter uns und wir waren einfach nur knülle. Sina hatte seit dem Vormittag Fieber, war aber verhältnismäßig gut drauf. Gegen Abend zog es zu und fing an zu regnen...Der Wetterbericht sagte für die kommenden Tage schlechtes und unbeständiges Wetter voraus...na das sind ja tolle Aussichten!
In der Nacht ging es dann so richtig zur Sache: der Regen peitschte ans Zeltdach, es gewitterte ordentlich und Sinas Fieber schoß auf über 40°Grad. So sahen dann auch die nächsten Tage aus: gewittrig und regnerisch...bis auf ein, zwei kleine Wolkenlöcher...sodass wir sehr viel Zeit im Bus und unter dem Tarp verbrachten. Sina lag nun richtig flach. Obwohl wir nur Medikamente einsetzen wenn sie mehr als 40° Fieber hat, waren wir gezwungen ihr aller 6h Fiebersaft zugeben. In der zweiten Nacht ließ dann auch dessen Wirkung nach 3 Stunden nach, sodass wir mit Paracetamol abwechselnd, das Fieber senken mussten (immerhin von 40,8°auf 39,8°C)und noch dazu gewitterte es heftig, sodass Mama mal wieder kaum schlafen konnte.Der nächste Tag war von rumliegen, Brettspielen, essen und einem kleinen Wasser-Spaziergang am Nachmittag geprägt. Auf einer kleinen Hütte genehmigten wir uns einen Kakao (aber mein lieber Scholli-mit richtig fetter, dicker Milch!!!!) und wateten wieder zum Bus, denn Sinas Medikamente ließen in der Wirkung nach. Die Nacht war wieder "heiß" und wir hofften, dass mit dem vorhergesagten Sonnenschein am nächsten Tag auch endlich mal das Fieber wegging. Und so war es dann auch...mit einer völlig fertigen Sina konnte ich endlich die Sonne vor dem Bus genießen...wir verlagerten einfach unsere Krankenstation nach draußen! Söri, Kelly, Emma und Basti gingen Bouldern und testeten die Adhäsionskräfte des megarauhen Granites. Gegen nachmittag gings dann wieder in den Bus, weil es mal wieder regnete. Das war jetzt zuviel und mittlerweile auch ganz schön kalt...die Schneegrenze rückte permanent nach unten. Also beschlossen wir am  nächsten Tag ins Tal zufahren, unterwegs zu klettern (da es ein Wolkenloch von 3h gab), Essensvorräte auffüllen und dann einen Zeltplatz zu suchen. Im Val Sassina bei Ballabio hatten wir Glück. Sogar einer mit Aufenthaltsraum! Dort konnte man spielen, essen und nebenan gleich herrlich warm duschen! Sina gings wieder besser, obwohl sie noch sehr schwach und schlecht gelaunt war...aber wie befürchtet zeigte sich nun der Übeltäter: sie war übersäht mit rotem Ausschlag - wir haben das Drei-Tage-Fieber überstanden!
Die nächsten Tage waren wieder schön: wir konnten wieder Klettern gehen und Sonnetanken. An einer Bergführerhütte mit einer riesigen Kalkplatte konnten wir parken und konnten sogar am Abend, als die Kiddies schliefen, nochmal ein paar Touren klettern. Heute war es dann sehr heiß am Fels, also zogen wir wieder auf 1300m um, auf ein kleines Hochplateau oberhalb von Lecco: Piani Ressinelli. Die Felsen sehen megagenial aus und auch die Gipfel laden zum Wandern ein, sodass wir noch zwei Tage hier verbringen wollen, bevor es dann über Garmisch und das Frankenjura wieder heim geht.






Liebe Grüße, BSSE

Samstag, 1. Juli 2017

Galizien und Picos de Europa

Back in Spain - Galicien
Die Reiselust zog uns weiter...wieder nach Spanien, denn wir wollen die nördliche Westküste erkunden. Also verließen wir Portugal und fuhren nach Galicien. Unsere Stellplätze waren, bis auf einmal, immer am Meer. Wild campen wird also geduldet...und wir standen sogar zwei mal an der Strandpromenade in Nigran. Doch zuvor statteten wir der Fischer-und Hafenbstadt Vigo einen Besuch ab. Vigo war so eng und voll und warm, dass wir nur schnell zum Kletterladen (zwecks Kletterführer) gelaufen sind und dann sofort wieder das Weite suchten. Dann entdeckten wir den gläsernen Strand: Ein Strand aus Granitsteinen, dem eine Glas-Halde vorgelagert ist. Durch den rauen Atlantik war das Glas geschliffen und somit nicht mehr scharf. Dann erkundeten wir noch den Aussichtsberg Santa Trega, von dem man nach Portugal schauen konnte und alte keltische Gemäuer zu sehen waren.
Unser letzter Boulderttag in Sintra - im Gebiet Mekka - und das ist es wirklich



 In der nächsten Nacht näherte sich ein heftiges Gewitter , doch es zog ein paar Kilometer weiter an uns vorbei. Später erfuhren wir, dass genau dieses Gewitter in Portugal gewütet hatte und zahlreiche Menschen ums Leben gekommen sind. Huiiiiii...Schwein gehabt.
Nachdem wir die letzten Regentropfen ausgesessen hatten, sind wir zum Faro de Budino gefahren. Das war ein Tipp und sollte sich auch als solcher zeigen. Nach einer sehr langen sund steilen Auffahrt erreicht man ein kleines Plateau mit einem riesigen Picknickareal - und daneben ein bei zu 130m hoher Granitgigant. Die Kletterei ist sehr speziell, da die Granitkristalle wie Stacheln herausschauen und man sich immer auf kleinen und kleinsten Spitzen fortbewegt. Da die Wand meist liegt geht das ganz schön auf die Füße. Uns  gefällt es so gut, dass wir gleich 3 Tage hier bleiben und bei bis zu 34°C entweder die wenigen Schattenwege hinaufreiben oder im Schatten apathisch die Hitze aushalten. Felix und Basti haben eine Morgenkühle genutzt, um eine 4-Seillängentour zu machen. Zwischendurch sind die Füße vor Belastung taub geworden, aber es war echt super.
Der Blick aus dem Bett zum Praia America
 





Klettern in der Hitze am Faro de Budino





Freibadsaison
 Nachdem uns die Hitze einfach zu groß geworden ist, sind wir wieder Richtung Meer gefahren und  haben wieder traumhafte Plätze gefunden. An einem Abend konnten wir sogar einen Delphinschwarm vorbeischwimmen sehen. Unser letzten gemeinsames Kletterziel mit den Behrs war dann Casrto de Barona, eine kleine Granitwand direkt über dem Meer. Hier konnten wir sehen, wie unterschieldich Granit sein kann. Am Abend hatten wir Logenplatz über dem Meer und die Bucht wurde langsam vom Nebel verschlungen. Ein tolles Schauspiel.

Auf der Suche nach den Delphinen





 Nach dem Abschied von Anne, Justus und Felix haben wir auf dem Weg in die Picos erstmal in  Santiago de Compostella Halt gemacht. Eine interessante Stadt, die uns aber viel zu touristisch war. Besser hat uns dann am Abend der Stopp an der Küste der Kathedralen gefallen. Hier gibt es wunderschöne Felsformationen und am Abend ist der Touriandrang gering, sodass wir auch noch am Strand kochen und essen konnten, bevor wir weiter gefahren sind und nachts unterhalb der Picos de Europa an einem Strand geschlafen haben. Der entpuppte sich am Morgen als Strand der Kategorie "sieht aus wie in der Kraibik oder bei James Bond" und wir haben uns nochmal bei einem Bad erfrischt, trotz kühlerer Wassertemperaturen als an der Westküste.

Die große Kathedrale in Santiago

Die schönere Kathedralen am Strand der Kathedralen

Morgenstimmung

 Danach ging es hinauf in die Berge. Der erste Stopp war bei den Seen oberhalb von Covadonga. Endgeil! Man hat ein bisschen das Gefühl auf der Seiser Alm zu stehen, nur nicht so touristisch. Obwohl im gesamten Gebiet campen verboten ist und an jedem Parkplatz nochmal ein Schild steht, stellten wir uns einfach zu den anderen Womos dazu. In der Nebensaison scheint es toleriert zu werden. Nach einer sehr ruhigen Nacht, brachen wir am nächsten Tag zu einer kleinen Wanderung um die beiden Seen auf. Aufgrund der Hitze (31°C auf knapp über 1000m) war es trotzdem ein bisschen anstrengend. Da es erst Nachmittag war, sind wir gleich noch auch die andere Seite der Picos, nach Fuente De, gefahren. Wir hatten mit ca. 1,5h Fahrt gerechnet, am Ende waren es aber knapp 150km in über 3h durch superabwechslungsreiche Landschaft.
Im Talkessel von Funente De gibt es eine der wenige Bergbahnen, die wir natürlich genutzt haben. Oben angekommen ein super Panorama und angenehme 24°C. Nach einer 4h-Wanderung zu einer alten Mine schwebten wir wieder ins Tal hinab. Den letzten Abend in den Picos konnten wir nochmal richtig genießen, denn danach standen uns 3 Fahrtage (gespickt u.a. mit einem Tierparkbesuch) in die Alpen bevor, wo wir uns mit Kelly und Sören im Val di Mello treffen wollen.


Auf dem Weg nach Fuente De




Und schon wieder ein Stellplatz mit Logenblick
 



Liebe Grüße,
BSSE

Samstag, 10. Juni 2017

Sintra II

Mittlerweile sind wir schon eine Woche in Sintra und es wird einfach nicht langweilig.
Nachdem wir unseren Campingplatz-Ruhe/Waschtag hatten,  haben wir einen neuen Nächtigungsplatz unterhalb einer Staumauer gefunden, an dem noch 2 weitere Camper standen. Kurz zuvor wollten wir am oberen Ende der Mauer stehen, aber irgendwie kam es uns komisch vor, dass dort viele Autos waren, in denen immer einzelne Leute saßen und warteten. Es wird wohl ein kleines Vergügungseckchen gewesen sein.
Am Abend schaute dann die Secutrity mit militärisch gekleideten Männern vorbei und sagte, dass wir hier nicht campen dürften. Da aber in jedem der 5 Autos schon die Kids schliefen, drückten sie ein Auge zu und wir durften noch den Rest der Nacht stehen bleiben. Puh...
Am nächsten Tag sind wir dann mit Seil an den Felsen unterhalb der Burg in Sintra tätig geworden. Halleluja sind das Wände. Feinster Granit, top Reibung, keine Struktur oder wenn, dann megageile - je nachdem - und das gekrönt mit einem Ausblick der Herzen bricht. Fantastisch! Da am Wandfuß der "Wanderweg" von Sintra zur Burg entlangführt, konnte sich das Bodenbpersonal auch ausgiebig an Sozialstudien beteiligen. Abends ging es wieder zu unserem Lieblingsplatz am Aussichtspunkt. Da es frisch war und wir knülle, gingen wir kurz nach den Kids in die Koje. Irgendwann klopfte es an unserem Auto (es war kurz nach Mitternacht) und in unserem schlaftrunkenen Blick sahen wir 2 militärisch gekleidete Männer mit Gewehr. Wir dürfen hier nicht stehen, sollen packen und ihnen nach Sintra folgen. Uiuiui. Am Vortag hatten wir Geschichten mit 200€ Bußgeld gehört - wird unsere Urlaubskasse jetzt auch geschröpft?  Bußgeld war eigentlich nicht eingeplant.
Irgendwie haben wir die Kids in die Sitze gepflanzt und sind schlaftrunken den Rangern (oder waren es am Ende doch Soldaten?) gefolgt. In San Pedro hielten sie auf einem Parkplatz an und sagten, hier könnten wir stehen - und fuhren davon. Aha... Glück im Unglück. Aber wir waren uns sicher, dass dies die Nacht gewesen wäre, an denen Sina und Justus zum ersten mal durchgeschlafen hätten...


Am Morgen auf dem zugewiesenen Parkplatz

Der Nächste Tag stand mal wieder im Zeichen des Sandes und Wassers. Am Paia Grande wurden wieder die Surfbretter herausgeholt und Sarah hat sich voll die Kante gegeben. Währenddessen buddelten die Kiddies fleißig im Sand. Am Abend waren wir richtig dekadent Fisch essen in einer Kneipe gleich am Strand. Sehr lecker - aber auch die mit Abstand teuerste Rechnung. Egal - wir hatten ja 200€ Bußgeld gespart... :) Der Kellner gab uns dann den Tipp, dass der Parkplatz gleich oberhalb des Meeres ein guter Stellplatz ist. Und er ist auch echt super!


Nach einer - im wahrsten Sinne des Wortes - berauschenden Nacht ging es noch einmal nach Cascai ans Meer zum Klettern. Wahnsinn, was es dort für eine Abwechslung hat - wir könnten noch ein paar Tage dort klettern gehen.




Heute waren wir voll auf Multi-(kul-) Touri und haben uns Lisabon angeschaut. Ich sag mal so, eine Stadt eben, allerdings hat man vom Castell einen schönen Blick und viele Kletter-Olivenbäume für Emma. Und leckeres Eis.





 Morgen verziehen wir uns nochmal in die Blöcke und danach geht´s Richtung Norden.

Liebe Grüße,
BSSE