Mittlerweile vorletztes Wochenende ging es wieder mal Outdoor tanken ohne Zivilisation. Wir sind zusammen mit Sören Samstag früh ins Nachbarland gefahren und haben unseren Bus an einem unserer liebsten Kletterziele abgestellt: dem Bořeň.
Gleich als Start haben wir uns die Ostseite herausgesucht, denn hier ist das Gelände noch mit am Kinderfreundlichsten, will heißen nur leicht abschüssig und mit genügend Dreck zum spielen. Mit Boden sauber machen, Erdburgen bauen, Rutschen, Schuhe an- und ausziehen, Hang hoch und runter laufen und in der Hängematte schaukeln haben wir hier den gesamten Tag überbrückt. Zum Glück kam der Wind aus Westen, womit wir schön im Windschatten saßen und es echt angenehm war. Zu unserer Freude sind Karsta und Tino noch aufgetaucht und schon ging es ran an den Felsen.
Den ersten Festigkeitstest des Gesteins haben wir am Pfeiler links vom Nečky gemacht. Wie so viele Wege hier ist die Schwierigkeit mit Vorsicht zu genießen, für 6- muss man sich gerade im oberen Teil mal ganz schön festhalten. Im Ausstieg hab ich (zum Glück im Nachstieg) dann noch eine größere Platte in der Hand gehalten uns sicher im freien Fall gen Tal befördert. Allerdings muss man sagen, dass im KleFü auch brüchig drinn stand. :)
Noch zwei weitere Hammerwege haben wir hier gemacht, die wunderbare Doppelverschneidungs-Rißkletterei des Nečky (5+) und die supergeile Rißline des
Děčínský odkaz (6). Hier hat sich auch Sören als Wandkletterer die Vorstiegskante gegeben. Eigentlich hat man immer mal was zum klemmen und für die Füße gibt es auch ab und an ein paar kleine Tritte auf der Wand, trotzdem muss man in dem 35m-Riß durchgängig dranbleiben. Aber oben erwartet einem ein superbequemer Standplatz zum Nachholen mit wunderbarer Aussicht auf das Böhmische Mittelgebirge.
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Sören in der 2. SL des Děčínský odkaz (6) |
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Tino steigt im Děčínský odkaznach, links Sarah im Nečky |
Den Spätnachmittag/ Abend haben wir gediegen auf der Biwakwiese zugebracht, spielen, kochen Feuer machen. Den beginnenden Regen haben wir eine ganze Weile erfolgreich mit Feuer bekämpft, bis es uns dann doch irgendwann die Augen zugezogen habt und wir ins Bett gegangen sind.
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Besuch ist das - Blick ins Schlafzimmer :) |
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Stilgerechtes zubereiten des Abendbrotes |
Die Nacht über hatte es immermal wieder geregnet und auch am Morgen nieselte es immer wieder. Also Tarp am Auto aufgebaut und schon hatten wir eine große trockene Fläche zum Frühstücken. Der Regen hat die Natur gleich viel grüner werden lassen - es war ja auch fast einen Monat trocken gewesen.
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Guten morgen! |
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Der Frühling ist da! |
Wir wollten heute natürlich wieder ran an den Felsen und sind in Richtung Orgelpfeifen aufgebrochen. Die letzten Regentropfen haben wir noch ausgesessen, doch dann ging es wieder ran an. Zuerst sind wir an einem kleinen Massiv geklettert, was wir nicht im Kletterführer orten konnten. Kurz, anspruchsvoll und interessante Felsoberfläche. Dann ging es aber zu den großen Orgelpfeifen, wo Sören und ich je einen Weg vorgestiegen sind. Ich hatte mir einen 6er-Pfeiler rausgesucht, den ich im Nachgang eher mit 7- bewerten würde. Es war nicht alles Fest und die beiden Haken, die steckten waren eher Anschauungsmaterial bezüglich geschicht und Korrosion. Brrrrr..... Sehr kopflastig und vor allem pumpig für die Unterarme.
Geradeso wieder unten hat es uns natürlich erstmal richtig eingeregnet. Also Sachen packen und zurück zum Auto. Dort angekommen sahen wir schon die nächste schwarze Wand was uns zu einem zügigen Abmarsch anspornte. Also sind wir über den Fledweg wieder zurück gefahr...- nein wir sind ihn eher zurückgerutscht. Der Regen hat die obere Staubschicht zu Matsch gemacht. Die hat die Reifen nach wenigen Metern zu Slicks zugesetzt sodass wir wie auf Blankeis gerutscht sind. Ein sehr komsiches Gefühl, wenn man mit dem Bus quer einen Feldweg hinunterrutscht. Lenken war eigentlich sinnlos, zum Glück haben uns die Vertiefungen einigermaßen gut geleitet. Glücklich wieder auf der Straße angekommen öffneten sich die Schleusen von oben. Timing!
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Schlammslicks |
Viele Grüße
Basti
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